Essen-Byfang/Kupferdreh. Die Baustelle Nierenhofer Straße bedingt weiträumige Umleitungen. Oft fahren sich dort Lkw in Seitenstraßen fest. Das sind die Konsequenzen.

Wer derzeit von Essen-Kupferdreh nach Velbert oder Hattingen fahren will, muss weite Umwege in Kauf nehmen. Der Grund: Die Nierenhofer Straße in Byfang, wichtigste Verbindung in die Nachbarstädte, wird erneuert und ist noch viele Monate gesperrt. Wie sich die Situation dort derzeit darstellt.

Das Problem: Es gibt, auch bedingt durch das bergige Umfeld, keine geeignete parallel verlaufende Straße, um den Baustellenbereich zu umfahren. Nach Velbert-Langenberg gelangt man derzeit über eine sehr weiträumige Umleitung über die A 44, nach Hattingen über Burgaltendorf und die Isenbergstraße an der Ruhr entlang. Um diese langen und zeitaufwendigen Umfahrungen zu vermeiden, weichen Autofahrer immer wieder auf die teils sehr engen, kurvigen und mitunter sehr steilen Seitenstraßen der Nierenhofer Straße aus, um ans Ziel gelangen.

Die schmalen Nebenstraßen in Essen-Byfang sind für Lkw oft nicht geeignet

Ortskundige, die von Velbert kommend nach Kupferdreh wollen, biegen von der Kohlenstraße vor der Absperrung der Nierenhofer Straße auf den schmalen Teil der Kohlenstraße ab, um über die Niederweniger und Byfanger Straße vorbei am St.-Josef-Krankenhaus auf die Kupferdreher Straße zu gelangen. Weniger Ortskundige finden sich gelegentlich in Sackgassen wieder, denn als solche enden viele der kleinen Straßen im ländlichen Umfeld. Für Lkw, die zum Beispiel das nahe gelegene Gewerbegebiet an der Straße Deilbachtal andienen, sind die engen Straßen teils nicht passierbar, das Wenden am Ende einer schmalen Sackgasse ist oft nicht möglich.

Neue Hinweisschilder weisen darauf hin, dass die Nebenstraßen der Nierenhofer Straße nicht für Lkw geeignet sind. In den vergangenen Wochen hatten sich immer wieder große Fahrzeuge dort festgefahren.
Neue Hinweisschilder weisen darauf hin, dass die Nebenstraßen der Nierenhofer Straße nicht für Lkw geeignet sind. In den vergangenen Wochen hatten sich immer wieder große Fahrzeuge dort festgefahren. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Und so hatten sich dort in den vergangenen Wochen wiederholt Lkw und Busse in den Nebenstraßen Dattenberg, Kohlenstraße sowie auf dem Deilbachtalradweg festgefahren. Deshalb hat die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr im Bereich der Baustelle Nierenhofer Straße (L439) in Byfang die Beschilderung jetzt ergänzt. An beiden Straßeneinmündungen stehen nun zusätzliche Schilder, die auf das Lkw-Durchfahrtsverbot hinweisen.

Die Baustelle zur Straßenerneuerung hat im November begonnen

„Trotz der weiträumig ausgewiesenen Umleitungen waren zuletzt wiederholt Schwerlastfahrzeuge bis zum gesperrten Bereich der L439 gefahren und hatten versucht, diese über die nicht für den Schwerlastverkehr geeigneten Nebenstraßen beziehungsweise den Radweg zu umfahren“, begründet Straßen.NRW die Maßnahme.

Die Nierenhofer Straße ist seit Mitte November zwischen Voßnacker Weg und Eisenhammerweg gesperrt. Seitdem wurden unter anderem das alte, zum Teil beschädigte Betonpflaster des Gehwegs und die darunter liegende, ebenfalls nicht mehr dem Stand der Technik entsprechende Sandschicht bis in eine Tiefe von 50 Zentimetern entfernt.

Im Frühjahr sollen die Arbeiten im ersten Abschnitt der Nierenhofer Straße beendet werden

Nach Abschluss der Arbeiten wird der Gehweg durchgängig eine Breite von mindestens 1,50 Metern haben. Aufgrund der aktuell sehr niedrigen Temperaturen müssen die Beton- und Asphaltarbeiten an dem Gehweg vorübergehend ausgesetzt werden. Darüber hinaus hat Straßen.NRW die Entwässerungseinrichtungen in diesem Bereich optimiert.

Landesmittel fließen in die Straßenerneuerung

Die Nierenhofer Straße wird täglich von rund 10.000 Fahrzeugen genutzt, davon zählen etwa 2,5 Prozent als Schwerlastverkehr.

Straßen.NRW investiert etwa drei Millionen Euro aus Landesmitteln in die Erneuerung der Fahrbahn für den insgesamt etwa vier Kilometer langen Abschnitt.

Bis zum Frühjahr 2022 soll der Gehweg fertiggestellt und die Fahrbahn bis in eine Tiefe von 30 Zentimetern abgetragen und erneuert werden. Im Anschluss werden die Arbeiten zwischen der Bonsfelder Straße in Velbert-Nierenhof und dem Voßnacker Weg in Essen fortgesetzt. Die gesamte Baustelle soll voraussichtlich im dritten Quartal 2022 abgeschlossen werden.