Essen-Altenessen. Die Bauruine am Bahnhof Altenessen wird abgerissen. Die SPD fordert, dort die Polizeiwache zu errichten und erklärt, warum das sinnvoll wäre.
Die Bauruine am Bahnhof Altenessen wird abgerissen. Das hat das Gericht vor einigen Wochen klargestellt. Dem Eigentümer bleiben sechs Monate Zeit, danach kann die Stadt aktiv werden. Die SPD schlägt jetzt den Neubau der Polizeiinspektion Nord an der Stelle vor.
SPD fordert Stadtverwaltung auf, nach Lösungen für Grundstück der Bauruine zu suchen
.„Mit großer Freude haben wir die Nachricht über die endgültige Gerichtsentscheidung zum Abriss der Bauruine am Altenessen Bahnhof zur Kenntnis genommen“, erklärt Vanessa Gremer, SPD-Fraktionsvorsitzende in der zuständigen Bezirksvertretung V. „Wir sind sehr glücklich, dass der Weg frei ist, um diesen Schandfleck mitten in Altenessen zu beseitigen“, ergänzt Gremer, die hofft, dass die Stadtverwaltung nach dem Ablauf der sechsmonatigen Frist schnell handelt und die Ruine auf eigene Kosten abreißt.
SPD-Ratsherr Martin Schlauch erklärt, dass die Stadtverwaltung nach Lösungen suchen sollte, wie es mit dem Grundstück dann weitergeht. Schlauch: „Aus unserer Sicht wäre der Standort am Altenessener Bahnhof perfekt für den Neubau der Polizeiinspektion Essen Nord geeignet.“ Auch die verkehrliche Anbindung wäre ideal, um den ganzen Essener Norden schnell zu erreichen. Eine Polizeiwache gehöre sichtbar in den Stadtteil.
Standort der Polizeiwache gilt als Übergangslösung
Derzeit ist die Polizei an der Johanniskirchstraße stationiert. Im Sommer 2020 war die Polizeiwache vom Mallinckrodtplatz an die Johanniskirchstraße 96 gezogen, der jetzige Standort sollte eigentlich eine Übergangslösung sein.
Im März diesen Jahres hatte das Essener Bürgerbündnis auch schon einen Umzug gefordert und ein Grundstück an der Altenessener Straße vorgeschlagen. Die Argumentation klang damals ähnlich: Die neue Wache solle im Mittelzentrum des Stadtteils gebaut werden und für die Bürger und Bürgerinnen gut erreichbar sein.
Hauptwachen und Bezirksdienststellen der Polizei
In Essen gibt es drei Hauptwachen der Polizei: Stadtmitte (Büscherstraße), Süden (Theodor-Althoff-Straße) und Norden (Johanniskirchstraße). Diese sind rund um die Uhr besetzt.Hinzu kommen Bezirksdienst-Anlaufstellen, die nur tagsüber geöffnet haben: Steele/Kray (Kamblickweg 29), Kettwig (Hauptstraße 5-7), Rellinghausen (Frankenstraße 89), Werden (Werdener Markt 1), Katernberg (Katernberger Straße 38), Borbeck (Schloßstraße 65), Altendorf (Dickmannstraße 2-6).Auf der Internetwache der Polizei unter www.polizei.nrw kann man ebenfalls Strafanzeige stellen, Fahndungen einsehen und Versammlungen anmelden.Im Notfall immer 110 wählen.
Polizeisprecher Pascal Schwart-Pettinato wiederholt jetzt das, was auch schon im März klar war: Es sei eine Projektgruppe gegründet worden, die sich der Suche nach einem geeigneten Standort im Essener Norden widmet. „Konkrete Standorte oder einen Termin können wir noch nicht nennen.“ Vorgegeben sein könnte der jedoch durch die 680 Millionen Euro, die das NRW-Innenministerium bis Ende 2022 für die Sanierung und den Neubau maroder Wachen und dringend notwendiger Gebäude in Aussicht gestellt hatte. Die alte Wache am Mallinckrodtplatz gehört übrigens mittlerweile einem Privatinvestor, der das Gebäude in 16 Eigentumswohnungen umgewandelt hat.
Standort am Bahnhof würde laut SPD das Umfeld aufwerten
„Die Polizei sollte aus unserer Sicht auch durch ihre Gebäude Präsenz im Stadtteil zeigen. Der Standort am Altenessener Bahnhof bietet sich daher geradezu an und würde auch der Aufwertung des Bahnhof-Umfeldes sicherlich Rechnung tragen“, so Martin Schlauch, der die Stadt auffordert, mit der Polizei und dem Land entsprechende Gespräche zu führen. Der Bahnhof in Altenessen gilt zum Teil noch immer als Angstraum.