Essen-Katernberg. Zwei Essener haben ihren Vorgarten in ein Weihnachts-Paradies verwandelt, das Kinderaugen strahlen lässt. Doch es gab auch schon Zerstörungen.
Träume werden wahr, wenn Kinder in der Weihnachtszeit zum Meybuschhof nach Essen-Katernberg kommen. Dort steht der Nordpol-Briefkasten des Christkinds, man kann in einem Weihnachts-Schaukelautomaten-Fahrzeug unterwegs sein und wer Glück hat, trifft am Donnerstag, 23. Dezember, auch die Engelchen. Das Ehepaar Robeck läuft in der Adventszeit zur Hochform auf und verwandelt den Vorgarten in ein bunt erleuchtetes Paradies.
Im Christkind-Büro werden Wunschzettel beantwortet
„Wir wollen den Kindern ein bisschen Weihnachtsstimmung bringen“, erklärt Heike Robeck, die das Christkind-Büro betreibt und die Wunschzettel der Kinder beantwortet. Playmobil, Puppenwagen, Feuerwehrstation – die Klassiker findet sie dort seit zehn Jahren, so lange wohnt die 57-Jährige mit ihrer Familie dort.
„Ein Brief hat mich zu Tränen gerührt“, erzählt Robeck. Lina habe sich ein Playmobil-Krankenhaus gewünscht und dass alle Kinder ihre Wünsche erfüllt bekommen. Außerdem Gesundheit für alle Menschen. „Andere wünschen sich eine ganze Litanei von Dingen und dieses Mädchen hatte nur einen einzigen Wunsch und hat gleichzeitig an alle anderen gedacht“, so Robeck, die in ihren Antwortschreiben grundsätzlich keine Versprechungen macht, sondern erklärt, dass sie in der Weihnachtswerkstatt nachschaut, was sich machen lässt und was das Christkind auf seinen Schlitten packen kann. Versehen mit Stickern und Zuckerstangen schickt sie die Briefe entweder zurück, oder sie gibt sie im benachbarten Heilig-Geist-Kindergarten ab.
Katernberger Weihnachtshaus ist Hobby für Betreiber
Diese Kinder laufen auch liebend gerne morgens schon an dem Haus der Robecks vorbei. Zwischen 7 und 9 Uhr und abends zwischen 17 und 22 Uhr ist nämlich der Strom eingeschaltet. Nikolaus, Schneemann und Eisbär stehen dann in 1,20-Meter-Größe aufgeblasen vor dem Haus, Weihnachtsmusik klingt aus den Boxen und für viele der Höhepunkt: Die Schaukelautomaten funktionieren ganz ohne die üblichen 50 Cent, die Eltern und Großeltern sonst dafür etwa vor Supermärkten berappen müssen.
„Wir machen das gerne“, erzählt Heike Robeck, daher könne man auch schlecht beziffern, wie viel Geld in dieses Hobby fließt. 300 bis 500 Euro pro Jahr plus die Stromkosten kämen aber zusammen. In diesem Jahr kam es erstmalig auch zu Vandalismus: In zwei Nächten hatten Unbekannte die Pflanzsteine umgeworfen und Blumen gestohlen. Das musste ersetzt werden. „Zum Glück haben viele Nachbarn mitgeholfen, alles wieder herzurichten“, erzählt Heike Robeck, die merkt, wie sehr die Katernberger ihr Weihnachtshaus zu schätzen wissen.
Eine extra Garage für das Katernberger Weihnachtshaus
Ihr Mann schaue das ganze Jahr über, wo es Schnäppchen und Ergänzungen für seinen weihnachtlichen Vorgarten gibt. Sie ist Chefin ihrer eigenen Umzugsfirma und kennt sich mit dem Verpacken und Verstauen von Dingen aus – elf Monate im Jahr lagert die Weihnachtsdeko in einer eigens dafür gedachten Garage. „Er träumt von einem echten Karussell für die Kinder oder einer Eisenbahn“, weiß die Mutter von drei und Oma von weiteren drei Kindern.
So sieht das Essener Weihnachtshaus aus
In diesem Jahr neu sind auch die Kostüme für die Familie: Als Weihnachtsmann verkleidet nahm Rüdiger Robeck in einem großen Ohrensessel in seinem Vorgarten Platz und lud Kinder, Eltern und Großeltern aus der Umgebung auf Kakao und Waffeln in seinen Vorgarten ein. Die Kinder bekamen Geschenke, die Eltern durften Fotos machen. Seine Frau und der Nachwuchs bewirteten die Gäste als Engelchen.