Essen. Der Essener Lieferdienst Pottsalat wächst kräftig und ist nun auch auf Expansionskurs. Es wird im Frühjahr eine weitere Filiale in NRW geben.

Das Geschäft mit ökologisch verpackten Liefersalaten und Bowls scheint zu florieren. So gut, dass das Essener Start-up Pottsalat nun Hunger auf mehr hat: Das Unternehmen wird im Frühjahr kommenden Jahres eine Filiale in Düsseldorf eröffnen. Der Mietvertrag für den Laden, der zentrumsnah gelegen ist, sei gerade unterschrieben worden, bestätigte Pottsalat-Mitgründer Ben Küstner jetzt auf Nachfrage.

Düsseldorf wird nach den Pilotstandorten Essen und Dortmund die dritte Filiale des Lieferdienstes sein. Der Gang in die Landeshauptstadt soll allerdings erst der Anfang einer größeren Expansion sein, wie Küstner sagt. Derzeit sei man an fünf weiteren Standorten in NRW in Mietvertragsverhandlungen. Vor allem auf Großstädten mit einem entsprechenden Einzugsgebiet und der passenden Klientel konzentriert sich die Suche der Pottsalat-Gründer.

Umsatz von Pottsalat schnellt 2021 in die Höhe

Pottsalat wurde 2016 in Essen-Frohnhausen gegründet und wächst seither kräftig. In diesem Jahr werden die beiden Filialen in Essen und Dortmund jeweils rund zwei Millionen Euro Umsatz schreiben. Für Dortmund sei das eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahr, in Essen beträgt das Plus immerhin rund 50 Prozent, so Küstner. Noch im Jahr 2019 übersprang der Umsatz erstmals die Ein-Millionen-Grenze.

Bowls und Salate, ökologisch verpackt, sind das Konzept von Pottsalat.
Bowls und Salate, ökologisch verpackt, sind das Konzept von Pottsalat. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Corona dürfte daran einen gewichtigen Anteil haben, schließlich waren Kantinen lange geschlossen und viele Menschen arbeiten seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 im Homeoffice. Doch für Küstner ist der Geschäftserfolg kein lediglich von der Pandemie entfachtes Strohfeuer. Die Umsätze würden sich durch Corona in erster Linie verschieben, stiegen aber nachhaltig. „Als die Leute im Spätsommer verstärkt in die Büros zurückgekehrt sind, hatten wir mehr Mittagsbestellungen. Seit es nun wieder die Homeoffice-Pflicht gibt, haben sich die Bestellungen in den Abend verlagert“, sagt er.

Bekannte Investoren brachten Geld für die Expansion mit

Genügend Geld für die nun ausgerufene Expansion dürften die Pottsalat-Gründer haben. Im Frühjahr nämlich landeten sie einen Finanzierungs-Coup: Damals beteiligten sich die Backwerk-Gründer Hans Christian Limmer und Dirk Schneider am Unternehmen und brachten knapp zwei Millionen Euro im Koffer mit. Beide kennen sich bestens mit Expansionen in der Systemgastronomie aus. Sie haben nicht nur die Essener Bäckerei-Kette Backwerk groß gemacht. Heute sind sie Gesellschafter der Burgerkette „Hans im Glück“.

Das Franchise-Modell, das Limmer und Schneider sowohl bei Backwerk als auch bei „Hans im Glück“ einführten, will nun auch Pottsalat nutzen. Die Düsseldorfer Filiale wird die erste sein, die diese Vertriebsform anwendet. Beim Franchise können Neuunternehmer ein etabliertes Geschäftskonzept gegen eine Gebühr nutzen.

Das mittelfristige Ziel für Pottsalat hatte Küstner schon in diesem Frühjahr nach dem Einstieg der Investoren ehrgeizig formuliert: jeden Monat eine neue Filiale.