Essen-Rüttenscheid. Walentina Doronina aus Essen-Rüttenscheid polarisierte in vielen Reality-TV-Formaten. Nun startet ihre neue Show „Reality Shore“.
Eine Essenerin spaltet die Nation. Zumindest jenen Teil, der mit Leidenschaft – manchmal auch heimlich und mit schlechtem Gewissen – Reality-TV schaut. Walentina Doronina aus Rüttenscheid hat mittlerweile in vier TV-Shows mitgemacht und ist als Influencerin erfolgreich. Nicht selten knallte es zwischen ihr und den übrigen Kandidatinnen und Kandidaten. Am Mittwoch (8. Juni) geht ihr neues Format „Reality Shore“ beim Streaminganbieter Joyn an den Start.
Bekannt geworden ist Doronina durch ihre Teilnahme an der Dating-Show „Ex on the Beach“. In dem Format, das auf dem RTL-Streamingdienst TV Now (mittlerweile RTL plus) ausgestrahlt wurde, flirten Single-Frauen und -Männer vor paradiesischer Kulisse. Der Haken an der Sache: Auch ihre Ex-Partnerinnen und -Partner sind dabei. Es folgten Auftritte in der Dating-Show „Are You The One – Reality-Stars in Love“ und der Sendung „Couple Challenge.“
Walentina Doronina: „Andere Frauen sehen mich meist als Konkurrenz“
Ein Muster, das sich durch alle Sendungen zieht: Doronina polarisiert, eckt an, ihre Streitigkeiten mit anderen Teilnehmenden enden häufig in handfesten Auseinandersetzungen, bei denen die Tränen fließen. Die ganze Gruppe gegen sie – kein Einzelfall. „TV Movie“ bezeichnete die 21-Jährige als „Krawallbürste“ und „TV digital“ kündigte an, bei „Reality Shore“ dürften sich Trash-TV-Fans auf „Beef à la Walentina“ freuen. Doch was ist wirklich dran am Bild der TV-Dauerzicke?
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„Andere Frauen sehen mich meist als Konkurrenz und halten mich für arrogant, obwohl ich das nicht“, sagt Doronina, während sie ihre Hündin Perry, eine Chihuahua-Pinscher-Mix, streichelt. Das sei schon immer so gewesen, auch in der Schule. Sie sei deshalb stets eher mit Männern befreundet gewesen. Auch mit ihrer direkten Art komme nicht jeder zurecht. „Ich bin einfach wie ich bin, egal ob im Fernsehen oder im realen Leben“, so die TV-Persönlichkeit. Echte Bindungen entstünden im TV-Geschäft ohnehin kaum. Doroninas Erfahrung: „In diesem Business gibt es keine Freunde.“
Essenerin Walentina Doronina hat immer noch einen normalen Job
Am nächsten sind ihr die Menschen, die sie schon seit Jahren kennt. Doronina wuchs in Essen auf, ging auf mehrere Schulen im Stadtgebiet. In Nelson Müllers Restaurant „Müllers“ hatte sie ihren ersten Kellnerjob. Als die Beziehung mit ihrem Ex-Freund zerbrach, erwuchs aus dem Wunsch nach einem neuen Partner die Idee, an eine Dating-Show teilzunehmen. Gesagt, getan. Der Rest ist Trash-TV-Geschichte. Heute findet man auf Klatschseiten wie „Promiflash“ am laufenden Band Berichte über die Essenerin, die jeden Tag ihren Namen bei Google eingibt. Manches stimme, manches nicht, sagt Doronina. Sie nehme das aber nicht allzu ernst, sondern lache darüber.
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Darum geht es bei „Reality Shore“
„Reality Shore“ ist eine Produktion des Schweizer Streamingdienstes „One plus“. Der deutsche Streaminganbieter Joyn zeigt ab 8. Dezember wöchentlich zwei neue Folgen der zwölfteiligen Serie bei Joyn PLUS+ (kostenpflichtig).
Ab dem 2. Februar 2022 ist „Reality Shore“ bei MTV im Free-TV zu sehen.
In der Sendung treffen acht Männer und Frauen, bereits bekannt aus den sozialen Medien oder dem Reality-TV, in einer Villa in Griechenland aufeinander. Dort erleben sie gemeinsam einen wilden Sommer voller Partys.
Schon bei der ersten Sendung hatte Doronina 10.000 Followerinnen und Follower auf Instagram, mittlerweile sind es 121.000. Ihr Geld verdient sie unter anderem durch bezahlte Partnerschaften, etwa mit Herstellern von Fitnessprodukten. Doch obwohl sie nach eigenen Angaben von ihren TV-Auftritten und ihrem Influencer-Verdienst leben könnte, geht sie auch noch einem „normalen“ Job nach: Bei Mobilfunk Debitel kümmert sie sich sechs Stunden am Tag um die Verträge von Mobilfunkkunden. „Das mache ich, um bodenständig zu bleiben und um eine Struktur im Alltag zu haben“, sagt sie.
Auftritt bei „Reality Shore“: „Was da mit mir gemacht wurde, war Mobbing“
Drei Stunden stecke sie zusätzlich am Tag ins Influencertum: Fotos schießen, Storys posten, Fans antworten, die ihr schreiben, dass sie ihre selbstbewusste Art mögen, oder Outfit- und Fitness-Tipps von ihr wollen: „Mein Anspruch ist, dass jeder eine Antwort von mir bekommt“, erzählt sie. Doroninas Followerinnen sind zu 85 Prozent weiblich – es gibt also offensichtlich doch Frauen, die ihre Direktheit schätzen
In ihrem neuen Format „Reality Shore“ sieht das allerdings anders aus. In der Sendung treffen partywillige Reality-Stars und Influencer in einer Villa aufeinander und werden bei ihrem Alltag gefilmt. Zwischen Doronina und der Gruppe gab es wieder einmal heftige Streitigkeiten. „Was da mit mir gemacht wurde, war Mobbing“, sagt die Influencerin im Nachhinein. Doch auch, wenn sie schon während mehrerer Shows an ihre Grenzen gekommen sei: „Ich habe noch nie aufgegeben.“