Essen. Herzklopfen im Holzhaus: Der Essener Daniel Fischer ist in der neuen Kuppel-Show „Let’s Love“ dabei. Wie der Flirt in der Eifeler Einöde ablief.

Im großen Kuppel-Kosmos der Dating-Shows gibt es sicherlich noch romantischere Plätze, um den Mann seiner Träume zu finden, als ein Blockhaus in der Eifel. Daniel Fischer aus Essen aber hat die Villen in Südfrankreich und die Traumstrände auf den Kanaren sausen lassen und sich ins Holzhaus als Hoffnungsort für einsame Herzen begeben.

Der 30-jährige Essener ist schwul und einer der ersten Kandidaten der neuen Dating-Show namens „Let’s Love – eine Hütte voller Liebe“ auf RTL2, die am kommenden Montag an den Start geht.

„Let’s Love“: 24-Stunden-Beobachtung durch Kameras

Der Privatsender bewirbt das Format als die „wahrscheinlich ehrlichste Datingshow unserer Zeit“. Und wer die Überzeugung teilt, dass das Kennenlernen unter 24-Stunden-Beobachtung mehrerer Kameras eine ziemlich authentische Sache ist, der wird dieser Ankündigung folgen können. Für Daniel Fischer jedenfalls war die Situation anfangs „gewöhnungsbedürftig“, ständig unter Beobachtung zu sein. „Aber man blendet das irgendwann aus.“

Mittlerweile sind schon ein paar Monate vergangen, seit Daniel Fischer die laut RTL2 „intensive Reise zur Zweisamkeit“ angetreten hat. „Man schwitzt und ist aufgeregt, aber man hat auch unheimlich Spaß“, erzählt der 30-Jährige, den man mittlerweile wieder auf Mallorca trifft, wo sich Fischer schon vor der Coronakrise eine neue Existenz aufgebaut hat. Bis das passierte, was er heute einen „Unfall“ nennt: Eigentlich aber ist es ein heftiger Übergriff, bei dem er schwer verletzt wird und ein Auge so stark in Mitleidenschaft gezogen wird, dass es heute noch behandelt werden muss.

Ab Montag sitzt auch die Mutter in Essen vor dem Fernseher

Seine erste Reaktion ist damals Rückzug, bevor ihm der Neuanfang als Reiseleiter gelingt. Doch dann kommt Corona und Daniel Fischer geht erst einmal wieder zurück nach Essen, wo auch seine Mutter ab Montag vor dem Fernseher gespannt verfolgen wird, ob ihr Sohn in der Abgeschiedenheit des Waldes den Mann seiner Träume finden wird.

Eine Blockhütte als Liebesparadies: Jana Ina Zarrella moderiert das neue Dating-Format „Let’s Love“.
Eine Blockhütte als Liebesparadies: Jana Ina Zarrella moderiert das neue Dating-Format „Let’s Love“. © obs | Christian Weck

Denn nicht nur beruflich soll es mit einem neuen Projekt auf Mallorca bald wieder auf die Sonnenseite des Lebens gehen. Auch in der Liebe will Fischer endlich wieder was wagen. Schon 2020 bewirbt er sich für das Dating-Format „Take Me Out“, rückt damals auf die Reservebank. Aber da sind Leute, die ihn motivieren: Versuch’s doch woanders. So kommt Fischer zu „Let’s love“ und in die einsame Hütte, in der zwei bis dahin völlig Fremde herausfinden sollen, ob der andere möglicherweise das Match des Lebens ist.

Das erste Date in der einsamen Hütte dauert mindestens 24 Stunden

Ein wenig mulmig sei ihm bei der Anreise schon gewesen: „Man muss ja schauen, was man den ganzen Tag gemeinsam gemacht.“ Und in der Nacht. Dass das Blind-Date mindestens 24 Stunden dauert, ist Sender-Vorgabe. Wenn es richtig funkt, darf die Kennenlernphase in Abgeschiedenheit auch fünf Tage dauern. Sogar die Lebensmittel seien durch eine Schleuse ins Haus gekommen, erzählt Daniel Fischer. Nur für ein kurzes TV-Interview wurden die Teilnehmer ab und an vor die Tür gerufen.

Das ist die Moderatorin

Das Format „Let’s Love Rule“ ist in den Niederlanden bereits 2020 gestartet, dort läuft bereits die fünfte Staffel.

Auf RTL 2 startet die Kuppelshow ab dem 25. Oktober, montags bis freitags um 17.05 Uhr.

Moderiert wird das neue Dating-Format von Jana Ina Zarella. Die Ehefrau von Sänger Giovanni Zarella hat zuvor bereits die Flirt-Show „Love Islands“ moderiert.

„Let’s Love“, so promotet es RTL2, sei gewissermaßen der Gegenentwurf zum schnellen Swipen und zum Speed-Dating, zum arglosen Wisch-und-weg der Partnersuche. Auch Daniel Fischer hat sich in der Vergangenheit durchaus mal auf Kennenlern-Portalen umgeguckt. Doch die Suche im Netz sei auf lange Sicht ebenso erfolglos geblieben wie Besuche in Clubs oder Bars: „Da wurden immer nur die anderen angesprochen.“

Nach der Ausstrahlung von „Let’s Love“ dürft das anders sein. Dann hat es auch mit der Verschwiegenheitspflicht ein Ende. Auf den Social-Media-Kanälen, weiß Fischer, werde derzeit schon heftig spekuliert, ob die Hütte im Wald tatsächlich zum Liebesnest geworden ist. So oder so hat der Essener das TV-Dating nicht bereut: „Das wird nicht das letzte Projekt sein, bei dem ich dabei bin.“