Essen-Altenessen. Die Bauruine am Altenessener Bahnhof gilt als Angstraum und sollte längst abgerissen werden. Jetzt hat das Gericht einen Zeitplan festgesetzt.

Die Bauruine am Altenessener Bahnhof gilt als Angstraum und sollte eigentlich schon längst abgerissen werden. Jetzt hat das Oberverwaltungsgericht klargestellt, dass die Eigentümergesellschaft sechs Monate Zeit für den Abriss hat. Danach kann die Stadt Essen den Abbruch veranlassen.

Bauruine am Bahnhof Altenessen gilt als Hort kriminellen Geschehens

Bereits seit Jahren zeichnete sich für die Bauruine an der Altenessener Straße keine Lösung ab. Das Haus ist ein Hort kriminellen Geschehens, vor allem im Drogenmilieu. Auch ein Bauzaun änderte nichts grundlegend an den katastrophalen Zuständen. Dealer und ihre Kunden, aber auch Obdachlose fanden und finden noch immer Schlupflöcher. Die Ruine war auch innen kaum zu sichern, wie das Verwaltungsgericht festgestellt hatte. Treppenaufgänge hätten keine Geländer, die Böden wiesen zahlreiche Löcher auf und Wände drohten einzustürzen. Der Bereich um den Bahnhof Altenessen entwickelte sich zu einem Angstraum.

Die Verwaltung hatte der Eigentümerin Ende Juni 2019 eine Abrissverfügung mit Fristsetzung erteilt und gleichzeitig die Durchführung der Abbruchmaßnahme durch die Stadt Essen auf Kosten der Eigentümerin angedroht. Nach Klageerhebung durch die Eigentümerin hat das Verwaltungsgericht in einer mündlichen Verhandlung die Ordnungsverfügung der Stadt Essen in allen Punkten für rechtmäßig erachtet.

Eigentümergemeinschaft hat sechs Monate Zeit für den Abriss der Bauruine

Mit der Ablehnung eines Antrags auf Berufung, die das Oberverwaltungsgericht mit Beschluss vom 30. November ausgesprochen hat, hat das Urteil des Verwaltungsgerichtes Bestandskraft erlangt. Die Eigentümergemeinschaft hat zunächst sechs Monate Zeit, den Abbruch des Gebäudes selbst vorzunehmen. Passiert in dieser Zeit nichts, kann die Stadt den Abbruch zu Lasten der Eigentümerin veranlassen.

In Altenessen löst diese Nachricht große Freude aus: Uwe Kutzner, sachkundiger Bürger im städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Planung geht davon aus, dass die Eigentümerin nicht selbst tätig wird: „Für den Abbruch muss sicherlich eine Ausschreibung mit entsprechenden Fristen erfolgen – aber bis zum Sommer kommenden Jahres könnten die Bagger mit der Abrissbirne anrollen. Darauf haben wir fast eineinhalb Jahrzehnte gewartet.

Thomas Spilker, Vorsitzender im FDP-Ortsverband Essen-Nord betont, dass auch geklärt werden müsse, wie es mit dem Grundstück weitergeht: „Durch die positive Entwicklung des neuen Altenessen Süd Karree auf dem Schweinemarktgelände gibt es sicherlich Ideen die bei einer Neuplanung berücksichtigt werden können.“