Essen. Nach langer und aufwendiger Sanierung sind die Pflanzenschauhäuser im Grugapark nun wieder für Besucher zugänglich. Der Clou ist das neue Dach.
Nach einer umfangreichen Sanierung, die vor rund zweieinhalb Jahren begann, sind die Pflanzenschauhäuser im Grugapark wieder geöffnet. Das berichtet die Stadtverwaltung. Botanische Reisen zu den Regionen der Erde sind nun wieder möglich. „Die Pflanzenschauhäuser sind das Herz unseres Botanischen Gartens im Grugapark“, schwärmte Oberbürgermeister Thomas Kufen anlässlich der Wiedereröffnung.
Nach über 30 Jahren waren die bei den Besuchern sehr beliebten Gebäude in die Jahre gekommen. Wie sehr der Zahn der Zeit an dem Bauwerk nagte, sei jedoch teils erst im Verlauf des Baus deutlich geworden. Vor allem die Betonsanierung im Bereich der Keller gestaltete sich weitaus aufwändiger als ursprünglich geplant, so die Gruga-Verwaltung. Doch allen Verantwortlichen sei klar gewesen: Der Grugapark ohne Pflanzenschauhäuser ist nicht vorstellbar.
Insgesamt kostete die Sanierung rund fünf Millionen Euro
So investierte die Stadt rund drei Millionen Euro in die Sanierung. Zusätzlich erhielt das Projekt rund zwei Millionen Euro im Rahmen des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes NRW. Nicht nur die Schäden wurden beseitigt, die Sanierung habe insbesondere auch noch ein weiteres Ziel verfolgt: „Die Pflanzenschauhäuser fit für die Zukunft zu machen, bedeutet auch, dass wir energetische Potentiale ausschöpfen“, sagt Umwelt- und Verkehrsdezernentin Simone Raskob. Durch die Erneuerung der Heizung sowie der Klima- und Steuerungstechnik erwarte man zudem deutliche Einsparungen bei den Energiekosten.
Am sichtbarsten für die Besucher des Parks ist das neue Dach: Auf die vorhandene Tragkonstruktion der Pyramiden wurde ein energieeinsparendes, leicht zu reinigendes Membrandach montiert, das sich unter anderem im größten Gewächshaus der Welt in Cornwall und bei der Allianz-Arena in München bewährt hat. Statt Acrylglas kamen spezielle Folienkissen zum Einsatz, die über ein geringes Eigengewicht und eine hohe Lichtdurchlässigkeit verfügen.
Entdeckungstour durch die Botanik der Welt auf kleinem Raum
Einer Entdeckungstour durch die Pflanzenschauhäuser steht somit nichts mehr im Weg. Im Tropenhaus gibt es eine Vielzahl von Nutzpflanzen, fleischfressenden Pflanzen und Orchideen, im Kakteen- und Sukkulentenhaus können Pflanzen aus den Trockengebieten Afrikas, Amerikas, Madagaskars und der Kanarischen Inseln bewundert werden. Und im Bergnebelwaldhaus warten Pflanzen „aus den niederschlagsreichsten Gebieten der Erde“, sagt Melanie Ihlenfeld, Fachbereichsleiterin Grün und Gruga.
Als weiterer Höhepunkt gilt der japanische Bonsaigarten, der in dieser Form nur selten in Deutschland anzutreffen und daher von überregionaler Bedeutung sei. Das benachbarte Mediterran-Haus gehöre ebenfalls zu den Pflanzenschauhäusern, war aber nicht Teil der Sanierung und öffnet aufgrund der Witterung erst im Frühjahr wieder seine Türen.
Die Schauhäuser sind täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet, es gilt die 2G-Regel und Maskenpflicht. Das heißt, dass nur vollständig Geimpfte und Genesene die Schauhäuser besuchen können. Eine Ausnahme bilden Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre und Menschen mit einem ärztlichen Attest, das besagt, dass sie nicht geimpft werden können. Letztere müssen ein negatives Testergebnis vorlegen, das maximal 24 Stunden alt ist. Der Eintritt ist bis auf den Parkeintritt frei.