Essen-Stoppenberg. Die Tierbranche hat durch Corona profitiert. In Essen eröffnet jetzt ein Aquaristik-Fachgeschäft. Der Schwerpunkt liegt aber nicht bei Fischen.

Einen Tag bevor der erste Corona-Lockdown über Essen verhängt wurde, eröffnete Moritz Stapelfeldt im Jahr 2020 seinen Aquaristik-Fachhandel „Aquagrow“ an der Hindenburgstraße. Glück im Unglück: Als Tierfutterbedarfs-Handel durften die Türen seines Geschäftes offen bleiben. Und die Kundschaft kam, wurde immer mehr und sprengte schließlich das 70 Quadratmeter große Ladenlokal. Also beschloss der 39-Jährige sich zu vergrößern und fand ein Ladenlokal in Stoppenberg, an der Ernestinenstraße 85.

Tierbranche hat auch in Essen durch Corona profitiert

„Die Tierbranche hat durch Corona sehr profitiert“, erklärt Stapelfeldt. Die Menschen hätten sich nicht nur Hunde und Katzen, sondern eben auch Fische und Aquarien angeschafft. Einige seien dann aber mit der Pflege erst überfordert und dann frustriert gewesen, weil sich nach wenigen Monaten Algen bildeten oder die Fische mit dem Bauch nach oben im Aquarium schwammen.

„Wir haben als Fachhandel die Möglichkeit, bessere Beratung zu geben, als es im Baumarkt oder bei Tierfutter-Discountern der Fall ist“, erklärt der Einzelhändler und gibt Einblick in die Wissenschaft der Aquarianer: Da geht es um Biologie, Wasserchemie, Nährstoffe, Filteranlagen, Beleuchtung, und das Gestalten der Aquarienlandschaft.

Hinter dem blauen Tor in Essen-Stoppenberg an der Ernestinenstraße verbirgt sich „Aquagrow“ - ein Fachhandel für Aquaristik.
Hinter dem blauen Tor in Essen-Stoppenberg an der Ernestinenstraße verbirgt sich „Aquagrow“ - ein Fachhandel für Aquaristik. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Darauf hat sich Stapelfeldt spezialisiert: „Es geht darum, sein Aquarium so einzurichten, dass es wie ein Biotop, auch fischgerecht ist. Mit ein bisschen Kies, ein paar Pflanzen und den Fischen sei es nicht getan. „Das optisch-ästhetische steht beim Aquascaping im Vordergrund“, so Stapelfeldt, der spezielle Lampen, Hölzer und Steine einsetzt und auch an Details arbeitet: Der Filterauslauf könne beispielsweise aus Glas statt aus grünem Plastik sein.

Eröffnungsfeier

Für Samstag, 4. Dezember, lädt Moritz Stapelfeldt alte und neue Kunden zur Eröffnungsfeier seines Aquaristik-Fachhandels an die Ernestinenstraße 85 ein. Bei Live-Einrichtungen von Becken, Musik und guten Gesprächen will er sein Geschäft von 10 bis 19 Uhr vorstellen. Öffnungszeiten: montags bis samstags 10 bis 19 Uhr. Infos auch unter https://aqua-grow.de/

Bei der Gestaltung gehe es auch um Grundregeln der Gestaltung wie den goldenen Schnitt sowie Wuchshöhe und -breite der Pflanzen. Ziel sei es auf engstem Raum eine möglichst makellose Landschaft zu schaffen. Ein 60x30x30 Zentimeter großes Aquarium könne so, wie eine große Unterwasserlandschaft aussehen.

Fische in Essener Fachhandel kommen aus Freilandhaltung

Bei den Fischen legt der Aquarianer dann Wert auf Qualität: „Wir bekommen die nicht aus einer Großzucht.“ Das Wohl der Tiere sei ihm und seiner Lebensgefährtin, mit der er den Laden zusammen betreibt, wichtig. Die Fische kommen aus Freilandhaltung und würden so auch schonmal vier Jahre leben können. „Tiere, die aus einer Inzucht kommen und zum Beispiel verkrüppelte Rückenflossen haben, sterben oft schon nach einem halben Jahr“, weiß Stapelfeldt, der in dem neuen Ladenlokal direkt bei Penny jetzt über 200 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügt. Die Neueröffnung ist am Samstag, 4. Dezember. Der gelernte Restaurantfachmann und Programmierer hat mit dem Geschäft sein Hobby zum Beruf gemacht.

Wasserpflanzen in dekorativen Gläsern verkauft Moritz Stapelfeldt in seinem Aquaristik-Shop in Essen-Stoppenberg.
Wasserpflanzen in dekorativen Gläsern verkauft Moritz Stapelfeldt in seinem Aquaristik-Shop in Essen-Stoppenberg. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Dass die Kaufkraft in Stoppenberg eine andere ist als in der Innenstadt schreckt ihn dabei nicht ab. Reine Aquaristikhändler kann man in Essen an einer Hand abzählen: „Wir profitieren nicht von der Laufkundschaft, die Kunden kommen gezielt zu uns.“