Essen. Omikron gilt als neue und gefährliche Variante des Coronavirus: Die Stadt Essen spricht von zwei Omikron-Verdachtsfällen.

In Deutschland geht die Angst um vor der neuen Coronavirus-Mutante Omikron. Am Sonntagabend (28. November) war zunächst von einem Verdachtsfall in Essen die Rede, am Montag spricht die Stadt Essen von zwei Verdachtsfällen.

Wie Stadtsprecherin Silke Lenz am Nachmittag mitteilt, konzentriert sich das Infektionsgeschehen auf einen vierköpfigen Essener Haushalt. Zwei erwachsene Personen würden als Omikron-Verdachtsfälle eingestuft. Zwei weitere Personen seien nicht mit dem Coronavirus infiziert, gleichwohl sei für sie ebenfalls häusliche Quarantäne angeordnet.

 Prof. Dr. Ulf Dittmer Leitet das Institut für Virologie an der Essener Universitätsklinik. Ein Speziallabor in seinem Haus untersucht die Omikron-Verdachtsfälle.
Prof. Dr. Ulf Dittmer Leitet das Institut für Virologie an der Essener Universitätsklinik. Ein Speziallabor in seinem Haus untersucht die Omikron-Verdachtsfälle. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Wie der Chefvirologe Prof. Dr. Ulf Dittmer bestätigt, werden die Essener Verdachtsfälle in der Universitätsmedizin untersucht. „Die Diagnostik ist komplex und kann nur in einem Speziallabor gemacht werden.“

Der erste Essener Verdachtsfall war am Sonntagabend (28. November) gemeldet worden – zusammen mit einem weiteren Verdachtsfall in Düsseldorf. In beiden Fällen handelt es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika, wo die neue Virusvariante zuerst festgestellt worden ist.

Stadt Essen zu Verdachtsfall: Person ist in angeordneter häuslicher Quarantäne

Die Prüfung wird am Montag wohl noch nicht abgeschlossen werden können. „Zu den Ergebnissen kann ich heute noch nichts sagen“, fügt der Leiter der Virologie an der Essener Universitätsklinik hinzu. Zur Komplexität des Untersuchungsverfahrens sagt Professor Dittmer: „Wir brauchen die gesamte Virussequenz, um eine eindeutige Diagnose zu stellen.“ Die Diagnostik sei aufwendig und dauere ein paar Tage.

Zum Gesundheitszustand der betroffenen Personen hat sich die Stadt Essen geäußert. Stadtsprecherin Silke Lenz spricht von einem „milden Verlauf“. Das Gesundheitsamt habe die Kontaktnachverfolgung übernommen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die neue Corona-Variante Omikron als „besorgniserregend“ eingestuft. Sie gilt als noch ansteckender als die Delta-Variante, die sich zur Zeit weltweit verbreitet. Der Essener Medizinprofessor äußert sich zur Gefährlichkeit von Omikron zurückhaltend: „Das ist noch völlig unklar.“ Von der Genetik her habe die Omikron-Variante das Potenzial sehr gefährlich zu sein. „Aber es gibt auch Berichte, dass die meisten bisher Erkrankten nur milde Symptome hatten.“ Erst wenn mehr wissenschaftliche Daten vorlägen, könnten zuverlässigere Aussagen gemacht werden.