Essen/Berlin. Turgay Tahtabaş, 1989 aus der Türkei nach Essen gekommen, erhält eine weitere Auszeichnung. Er gründete unter anderem ein Nachhilfe-Netzwerk.

Der Gründer und Geschäftsführer der Bildungs-Initiative „Zukunft Bildungswerk e.V.“, Turgay Tahtabaş aus Karnap, erhält das Bundesverdienstkreuz. Das gab das Bundespräsidialamt am Freitag in Berlin bekannt. Tahtabaş gehört zu 15 Bürgerinnen und Bürgern aus dem Bundesgebiet, die für ihr „Engagement in der Einwanderungsgesellschaft“ ausgezeichnet werden. Acht der Geehrten werden Anfang Dezember nach Berlin ins Schloss Bellevue eingeladen, Tahtabaş zählt dazu.

Das Bundespräsidialamt würdigt das „vielfältige Engagement“ des türkischstämmigen Migranten „auf kommunaler, regionaler und Landesebene“. Tahtabaş, der 1989 aus der Türkei nach Essen kam und zunächst als Müllmann bei den Entsorgungsbetrieben arbeitete, war Mitglied im Integrationsbeirat und Kulturbüro, engagiert sich für Initiativen und gründete das „Zukunft Bildungswerk“, das mittlerweile über die Stadtgrenzen hinaus Nachhilfeunterricht für Schülerinnen und Schüler anbietet.

Telefon-Hotline für Schüler während der Lockdowns wurde bundesweit bekannt

Während der Schulschließungen wegen Corona half das „Zukunft Bildungswerk“ mit einer Telefon-Hotline überforderten Schülerinnen und Schülern weiter, erreichte damit in den Medien bundesweite Bekanntheit.

„Ich freue mich über diese Auszeichnung, es ist eine Auszeichnung für die Stadt Essen“, sagte Tahtabaş am Freitag nach Bekanntwerden der Nachricht. „Ich bin gerne Bürger in Essen und verstehe diese Ehrung als Anerkennung für das Engagement einer ganzen Stadt.“ Vor drei Jahren bekam Tahtabaş bereits den Verdienstorden des Landes NRW.

Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes findet am Freitag, 3. Dezember, um 11 Uhr im Schloss Bellevue in Berlin statt.