Essen-Heidhausen/Fischlaken. Zwei Kirchengemeinden in Essen-Heidhausen wollen gemeinsam Ökumene gestalten. Dazu wird in Foren diskutiert. Wer möchte noch mitmachen?

  • Die Kirchengemeinden in den Essener Stadtteilen Fischlaken und Heidhausenhaben im Jahr 2020 einen Partnerschaftsvertrag zur Ökumene unterzeichnet.
  • Wie soll das gemeinsame Kirchenleben gestaltet werden? Dazu wird in Foren diskutiert.
  • Erste Erkenntnisse gibt es bereits. Am 26. November folgt die zweite Diskussionsrunde. Mitmachen ist erwünscht.

Die evangelische Jona-Gemeinde und die katholische Gemeinde St. Kamillus wollen zusammenwachsen. Dazu hatten sie vor einem Jahr einen Partnerschaftsvertrag aufgesetzt. Wie soll es weitergehen? Das wird in Foren diskutiert. Knackpunkt dabei vor allem das Raumproblem. Denn das Thema besonders katholischer Immobilien als Kostenfaktor wird ab 2022 aktuell. Das gilt für die Kirchen St. Kamillus und Christi Himmelfahrt, deren Zukunft vage ist.

Ökumenisches Zusammenleben ist seit Jahrzehnten selbstverständlich

Der paritätisch besetzte Arbeitskreis Ökumene formuliert es so: Künftig wolle man vieles gemeinsam verantworten, manches werde eine Gemeinde sozusagen stellvertretend für beide durchführen, einiges werde man für sich allein tun. Etwa, weil es ganz typisch evangelisch oder katholisch oder weil es anders einfach nicht sinnvoll sei.

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Das erste Gemeindeforum, das parallel in beiden Gemeinden veranstaltet wurde, war gut besucht und verlief lebhaft. Ökumenisches Zusammenleben in Fischlaken und Heidhausen ist seit fünf Jahrzehnten selbstverständlich, wie ein Teilnehmer andeutete: „Bereits bei der Ausstattung der Kirche Christi Himmelfahrt mit Glocken wurde darauf geachtet, dass deren Klang mit denen der Jona-Kirche harmoniert.“ Breite Zustimmung gab es für bereits installierte gemeinsame Veranstaltungen für Kinder, junge Familien und Senioren.

Eine gemeinsame Nutzung der evangelischen Jona-Kirche und der dazu gehörenden Räumlichkeiten solle geprüft werden, heißt es im katholischen Pfarreientwicklungsplan.
Eine gemeinsame Nutzung der evangelischen Jona-Kirche und der dazu gehörenden Räumlichkeiten solle geprüft werden, heißt es im katholischen Pfarreientwicklungsplan. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Wahrung der eigenen Identität ist ein wichtiges Thema

Die Wahrung der eigenen Identität ist aber auch Thema, ebenso wie das aktuelle Leben in den Gemeinden. Bei Jona gehe es weltoffen und tolerant zu, mit großer menschlicher Nähe und in freundschaftlicher Atmosphäre. Das solle zukünftig auch die ökumenische Gemeinde prägen.

Den Teilnehmern aus St. Kamillus sind Offenheit im Denken wichtig und genügend Platz für andere theologische Meinungen. Bewahrt werden sollten Pfarrfeste und Wallfahrten sowie Veranstaltungen wie die „Fischlaker Nacht“.

Vorhandene Räume reichen den Beteiligten nicht aus

Wie sieht es mit der Raumnutzung aus? Im Votum zum Pfarreientwicklungsprozess des Bistums Essen heißt es dementsprechend, eine gemeinsame Nutzung der Jona-Kirche und der dazu gehörenden Räumlichkeiten solle geprüft werden.

Gemeinsame Aktionen

Zum zweiten Gemeindeforum am 26. November (19 bis 21 Uhr) bitten die Gemeinden um Anmeldung: 402720 (St. Kamillus) sowie , 405473 (Jona).

Zudem gibt es die Aktion „Offene Kirche im Advent“. Christi Himmelfahrt ist (außer montags) von 17 bis 18.30 Uhr und St. Kamillus von 8 bis 18.30 Uhr geöffnet. An Sonntagen findet in Christi Himmelfahrt eine musikalische Besinnung statt und an Donnerstagen eine adventliche Andacht.

Das ist allen Beteiligten entschieden zu wenig: „Die vorhandenen Räume reichen für eine gemeinsame Arbeit nicht aus.“ Dafür seien die Gemeinden viel zu lebendig aufgestellt. Zusätzliche Räume müssten her, jedoch müsse das auch wirtschaftlich passen. Und zwar fair paritätisch geregelt und im Blick auf die Zukunft solide belastbar.

Toleranz im Prozess des Zusammenwachsens gefordert

Auch dürfe Ökumene auf keinen Fall zum Abbau von Hauptamtlichkeit führen und dann noch mehr Arbeit auf den Schultern der Ehrenamtlichen lasten. Eine Teilnehmerin fordert Toleranz im Prozess: „Jede und jeder muss sich einbringen können.“