Essen-Frohnhausen. Warum kochte Fußball-Legende Helmut Rahn Ungarisch Gulasch? Und warum trägt eine Essener Realschule jetzt seinen Namen? Ein Festakt gab Antworten.

Mit einer aufwändig organisierten Feierstunde hat die ehemalige Realschule West offiziell ihre Umbenennung vollzogen. Die traditionsreiche Schule an der Mülheimer Straße heißt seit dem Sommer Helmut-Rahn-Realschule. Der legendäre Fußballspieler und Torschütze (1929 – 2003, „Das Wunder von Bern“) verbrachte einen Großteil seines Lebens im Stadtteil Frohnhausen. Dort wurde bereits im Jahr 2010 die Sportanlage an der Raumerstraße nach ihm benannt.

Uwe Rahn, Sohn der Fußball-Legende Helmut Rahn, in der Apostelkirche am Freitag beim Festakt zur Umbenennung der Schule.
Uwe Rahn, Sohn der Fußball-Legende Helmut Rahn, in der Apostelkirche am Freitag beim Festakt zur Umbenennung der Schule. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Zum Festakt in der Apostelkirche kamen jetzt unter anderem Uwe Rahn, Sohn des ehemaligen Fußballspielers, sowie Manuel Neukirchner, Direktor des Fußball-Museums in Dortmund und Marcus Uhlig, Vorstands-Chef beim Viertligisten Rot-Weiss Essen, einem der Clubs, für die Rahn spielte.

Uwe Rahn erinnerte sich in einer Talk-Runde an seinen Vater, der stets die Ausbildung und den beruflichen Weg seiner Söhne gefördert und unterstützt habe. Er berichtete auch die wenig bekannte Anekdote, dass sich sein Vater nach dem WM-Finale ‘54 mit dem ungarischen Teamkapitän Ferenc Puskás anfreundete – eine Bindung, die über Jahrzehnte halten sollte. Der ungarische Spieler habe seinem Vater das Kochen gelehrt, natürlich das Nationalgericht: Gulasch. Deshalb, erzählte Uwe Rahn, gab es das regelmäßig zu Hause.

Leiterin Helmut Rahn-Realschule: „Wir haben den Namen eines Menschen gesucht, nicht eines Heiligen“

Schulleiterin Rita Williams bekräftigte gegenüber der Redaktion erneut, warum sich die Schule für Helmut Rahn als Namensgeber entschieden habe – obwohl der in den späteren Jahren auch Negativ-Schlagzeilen gemacht hatte. „Wir haben den Namen eines Menschen gesucht, nicht eines Heiligen“, sagt die Pädagogin. Für Rahn spreche seine Verwurzelung im Stadtteil, sein stets bescheidenes Wesen und die Entschiedenheit, auch bei schlechten Bedingungen das Beste draus zu machen – so wie Rahn seine Mannschaft 1954, damals krasser Außenseiter, trotz eines Rückstands noch nach vorne und zum Sieg peitschte. „Das ist eine Haltung“, sagt die Schulleiterin, „die gut zu unserer Schülerschaft passt.“