Essen. Beim bundesweiten Projekt Juniorwahl haben auch viele Essener Schulen abstimmen lassen. An Borbecker Schulen wird die FDP zweitstärkste Kraft.
Bei der bundesweiten „Juniorwahl“ können Kinder und Jugendliche von weiterführenden Schulen ihre Stimme abgeben. Die „Juniorwahl“ fand in den Wochen vor der Bundestagswahl statt, die Stimmen wurden erst am Sonntagabend veröffentlicht - also nach der richtigen Wahl. In ganz Deutschland machten mehr als 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler mit.
Juniorwahl in Essen: So stimmten die Schulen in den Wahlkreisen
In NRW machten bei der „Juniorwahl“ 723 Schulen mit. Auch in Essen fanden „Juniorwahlen“ statt. Die Ergebnisse sind aufgeteilt nach den echten Wahlkreisen, die auch für die Bundestagswahl gelten. Die „Juniorwahl“ ist ein gemeinnütziges Projekt, das Kinder und Jugendliche zu mehr Interesse an Politik verhelfen soll. Bei Landtags- und Bundestagswahlen müssen die Wahlberechtigten mindestens 18 Jahre alt sein.
Wahlkreis I (Mülheim und die Essener Stadtteile Schönebeck, Bedingrade, Frintrop, Dellwig, Gerschede, Borbeck-Mitte, Bochold, Bergeborbeck):
- SPD 21,8
- FDP 19,1
- Grüne 18,9
- CDU 16,1
- Linke 5,7
- AfD 3,1
Wahlkreis II (Stadtbezirke I, V, VI und VII – das sind Innenstadt, der Essener Norden und der Großraum Steele).
- SPD 26,7
- CDU 17,5
- Grüne 14,7
- FDP 13,2
- Linke 9,1
- AfD 5,7
Als Direktkandidat wurde Dirk Heidenblut (SPD) gewählt.
Wahlkreis III (Essener Süden):
- Grüne 35,7
- SPD 18,3
- FDP 14,5
- CDU 11,2
- Linke 8,4
- AfD 1,6
Als Direktkandidat wurde Kai Gehring (Grüne) gewählt.
Viele weiterführende Schulen veranstalteten vorab Podiumsdiskussionen mit den Essener Direktkandidaten. Zum Beispiel das Gymnasium Überruhr, das Gymnasium Werden oder das Maria-Wächtler-Gymnasium. Es ist davon auszugehen, dass der persönliche Eindruck, den die Kandidaten auf die Jugendlichen gemacht hat, stark die Ergebnisse beeinflusst hat. So holte zum Beispiel die AfD am Maria-Wächtler-Gymnasium gerade mal eine einzige Stimme unter den Oberstufenschülern. Vorab hatte die AfD-Kandidatin Andrea Pousset mit ihrem Auftritt bei einer Podiumsdiskussion an der Schule für Fassungslosigkeit und Empörung unter den Jugendlichen gesorgt. Ein kurzer Videoclip von der Veranstaltung, aufgenommen von einer Schülerin, wurde mit mehr als 45.000 „Likes“ zum Hit im Online-Netzwerk TikTok, das weltweit unter Jugendlichen sehr beliebt ist.
AfD spielt an den meisten Orten nur eine geringe Rolle unter Essens Schülern
Grundsätzlich ist dem Essener Ergebnis abzulesen, dass unter den Schülern in dieser Stadt die AfD eine geringere Rolle spielt als bundesweit in der Bevölkerung. In Deutschland kam die AfD auf über 10 Prozent der Stimmen, in Essen kommt sie nur im Norden über die 5-Prozent-Hürde.
Die Linke sind nur vereinzelt stark: An der Frida-Levy-Gesamtschule (Innenstadt) holt die Linke 12,6 Prozent. Dort gaben 710 Schülerinnen und Schüler ihre Stimmen ab. Es gewann die SPD mit 26,3 Prozent, gefolgt von der CDU mit 22,8 Prozent, die FDP kommt auf 11, die Grünen auf 10,5 die AfD auf 7,4 Prozent.