Essen-Südviertel. Der Norden der Rüttenscheider Straße wird herausgeputzt. Von den neuen Wohnungen sind noch nicht alle vergeben. Wer in die Ladenlokale einzieht.
- Im Norden der Rüttenscheider Straße geht es baulich voran. Zum einen sind neue Ladenlokale entstanden, zum anderen über 60 neue Wohnungen, von denen noch einige zu haben sind.
- Anfang Oktober will ein Düsseldorfer Möbeldesigner sein Geschäft eröffnen. Es gehört zu einem Unternehmen, das sich auf Wachstumskurs befindet und bundesweit schon zahlreiche Standorte hat.
- Frühere Stadtwerke-Gebäude wurden von Grund auf saniert und dem Jugendstil nachempfunden.
Die Nordseite der Rüttenscheider Straße wird seit einiger Zeit frisch herausgeputzt. Nachdem erste Bauvorhaben ihren Abschluss gefunden haben, sind Arbeiten für weitere Projekte auf der Zielgeraden angelangt. Es entstehen über 60 Wohnungen und neue Geschäfte beleben das Quartier, darunter ein renommierter Möbeldesigner aus Düsseldorf.
Bundesweit tätiges Möbelgeschäft Smow kommt nach Rüttenscheid
Eines der Gebäude hat der Konzern Vonovia hochgezogen und dort neben Wohnungen Platz für zwei Ladenlokale geschaffen. Sie übernimmt der Möbelhersteller Frank Rempel, der in Essen den 14. Standort des bundesweit tätigen Unternehmens Smow gründet. Neben einer breiten Auswahl an hochwertigen Möbeln (u.a. Vitra) für alle Wohnbereiche, vom Essbereich bis hin zu Wohn- und Schlafzimmer, finden Kundinnen und Kunden hier auch zahlreiche Accessoires. Darüber hinaus gehört das Unternehmen auch zu den Spezialisten für Büroausstattung und die Bestuhlung von Theatersälen und Veranstaltungshäusern. An der Rüttenscheider Straße kümmert sich ein vierköpfiges Team um die Kunden, wird aber von weiteren Planern und Designern an anderen Standorten unterstützt. Rund 200 Beschäftigte sind für Smow insgesamt tätig, wobei die Zahl noch steigen wird. Das inzwischen 20 Jahre alte Möbelgeschäft ist auf Wachstumskurs und plant weitere Läden in Mainz und Nürnberg.
Während nun der Einzug von Smow im Oktober erfolgen soll, haben bereits die ersten Vermietungen in dem Wohngebäude begonnen. Insgesamt sind dort 23 Wohnungen entstanden, davon sind laut Vonovia Sprecherin Bettina Benner 15 vermietet, zwei reserviert.
Der Mietpreis liege bei 14 Euro pro Quadratmeter kalt. Von S-Größe mit 35 Quadratmetern bis hin zu XL mit 156 Quadratmetern reicht das Angebot. Für den Neubau hatte Vonovia einen alten Trakt abreißen lassen. Zugleich nutzt der Wohnungsriese die Gelegenheit und saniert auch seine Niederlassung, in der 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind, für 1,6 Millionen Euro.
Häuserzeile in Rüttenscheid von Grund auf saniert und sieben Millionen Euro investiert
Möbelfirma startete einst in Leipzig
An der nördlichen Rü ist zudem die Großkanzlei SOH (Schmidt, von der Osten &Huber) mit rund 100 Mitarbeitern, davon 35 Rechtsanwälte zuhause, die früher ihren Stammsitz am Haumannplatz hatte. Zudem haben auch die Stadtwerke ihren Sitz samt Kundencenter von Grund auf saniert. Die Firmengeschichte von Smow nahm in Leipzig ihren Anfang. Von Anfang an gehörten Designklassiker der Möbelbranche zum Programm des Unternehmens, das in Rüttenscheid auf 320 Quadratmeter präsent ist.
Auf der anderen Seite im Bereich Ecke Baumstraße/Rüttenscheider Straße geht es mit Riesenschritten voran, um das Bauvorhaben von Rü Living zu Ende zu bringen. Architekt Sven van Gelder und ein weiterer Investor haben sich mit ihrer Firma insgesamt vier Gebäudekomplexe vorgenommen, die früher einmal weitestgehend in Händen der Stadtwerke waren. Zwischenzeitlich hatte dort auch eine Sparkassen-Filiale ihren Sitz.
Das älteste Gebäude stammt noch aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Im Zuge einer umfassenden Restaurierung, bei der im Innern kaum ein Stein auf dem anderen blieb, entstand nun eine Häuserzeile, die dem Jugendstil nachempfunden ist. Insgesamt umfassen die Häuser 38 von Grund auf renovierte Wohnungen, erläutert van Gelder. Für einen großen Teil haben sich bereits Mieter gefunden, der Einzug an der Ecke Baumstraße/Rüttenscheider starte dort für die ersten Mietparteien Anfang Oktober, 13 Wohnungen sind noch zu vergeben. Die Kaltmiete liege bei zehn Euro pro Quadratmeter.
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Rund sieben Millionen Euro habe das Vorhaben gekostet, erklärt der Investor, der ein Ladenlokal an den Herrenausstatter Klasmeyer vermietet hat und ein anderes an den Frisör Erwin Waeijen. Der Salon, in dem auf 150 Quadratmeter ein zwölfköpfiges Team arbeitet, trägt den Namen des Geschäftspartners Oliver Schmidt. Sowohl Waeijen, der noch Salons in am Limbecker Platz und in Kettwig betreibt, als auch Klasmeyer wechselten aus der Theaterpassage in den Abschnitt der Rüttenscheider Straße, der zum Südviertel gehört. Bis auf eine Fläche von 50 Quadratmeter seien die Gewerbeeinheiten dann vergeben, erklärt van Gelder.