Essen-Rüttenscheid. Zwei Mal musste die Oldtimer-Fahrt Tour de Rü in Essen abgesagt werden. Jetzt hieß es Start frei. Was aber dieses Mal ganz anders ablief.

  • Nach einer Corona-Zwangspause hieß es wieder Start frei für die Tour de Rü.
  • Die Ausfahrt führte die Oldtimerfans 250 Kilometer durch das Sauerland.
  • Auch ohne Parade auf der Rü gab es für die Fahrer einen herzlichen Empfang.

Zwei Mal musste die Tour de Rü wegen Corona abgesagt werden. Jetzt aber war es endlich soweit. Start frei für eine Oldtimer-Ausfahrt, die dann doch ein wenig anders ausfiel als vor der Pandemie.

Bei gutem Wetter führte die Tour von Essen durchs Sauerland und zurück

Ausgangspunkt war nicht wie sonst der Stadtgarten, sondern der Messe-Parkplatz P2. Mit rund 120 altehrwürdigen Karossen war etwa die Zahl aller angemeldeten Wagen erreicht, berichtete Rolf Krane, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rüttenscheid, die die Tour de Rü bereits zum 17. Mal organisierte. Kurzfristig waren nur wenige Fahrer noch abgesprungen. Das gute Wetter vom Morgen sollte sich dann auch bis zum Abend halten. „Zum Glück“, so Krane.

Bei Sonnenschein konnten die Teilnehmer die rund 250 Kilometer lange Tour durchs Sauerland genießen. Eine durchaus anspruchsvolle Strecke, warteten doch im Land der tausend Berge so manche anspruchsvolle Kurven auf die Fahrer und galt es, einiges an Höhenunterschieden zu überwinden. Zwei Routen, eine eher nördlich, die andere südlich, standen zur Auswahl, um das Arnsberger Schloss Herdringen zu erreichen. Da die Schleusen von oben geschlossen blieben, fanden sich die Oldtimerfans zum Mittagessen unter freiem Himmel an gedeckten Tischen in der Parkanlage des Schlosses ein. Eine der noblen Limousinen hatte kurz vorher leider schlapp gemacht und erlebte die Rückfahrt auf dem Abschleppwagen.

  • Die Fotostrecke zur Tour de Rü gibt es hier.

Festlicher Empfang im Arnsberger Schloss Herdringen

Oldtimer-Kenner Franz Maag und Journalist Jean Pütz überreichten Blumen und Sekt an die Fahrerteams.
Oldtimer-Kenner Franz Maag und Journalist Jean Pütz überreichten Blumen und Sekt an die Fahrerteams. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der ansonsten übliche Höhepunkt der Tour, die Parade auf der Rüttenscheider Straße, hatten die Planer von vornherein abgesagt. Mehrere hundert Oldtimer-Begeisterte ließen sich es aber nicht nehmen, die Rückkehrer auf P2 zu empfangen Angesichts der Größe des Platzes, konnten hier die Abstandsregeln mühelos eingehalten werden, so Rolf Krane.

Ein gerngesehener Gast, der in den vergangenen Jahren schon häufiger nach den Ausfahrten, die Fahrerteams willkommen heißt, war auch dieses Mal wieder dabei: der Moderator und Wissenschaftsjournalist Jean Pütz (84). Er ist selbst Oldtimerfan, wohnt in Heiligenhaus und hat unter anderem auch persönliche Kontakte zu Claudio Schlegtendal, der Jahr für Jahr die die Routen plant. Für die Fahrerinnen und Fahrer hielten Jean Pütz und der Oldtimer-Kenner Franz Maag ein Gläschen Sekt bereit und für jede Teilnehmerin gab es zusätzlich eine Rose.

Jury prämierte die schönsten und am besten restaurierten Klassiker

Die Qual der Wahl oblag schließlich der Jury, die die schönsten und am besten restaurierten Wagen zu küren hatte. Bei der Concours d’elegance machte der Roadster E-Type Baujahr 1962 mit 265 PS von Britta und Jürgen Kopfer das Rennen, auf dem zweiten Platz landete der Porsche 356 Speedster, Baujahr 1956 mit 75 PS (Heike Köppel, Ralf Ehlen) und auf dem dritten Rang der VW Bulli T 1 aus dem Jahr 1965 von Michael Riedel. Die PS-Zahl fällt hier etwas bescheidener aus: Es sind gerade mal 34. Der MG TD Mark von 1952, gefahren von Per Engström und Andreas Nagrotzkiden, lag bei den restaurierten Fahrzeugen ganz vorn, gefolgt von einem BMW 2002, den Burkhard Ubrig und Alexander Mauer steuerten. Den dritten Platz sicherten sich Bernd Brämig und Mario Lünz mit ihrem Plymouth Sedan, Baujahr 1934 (170 PS).

Besucher nutzen die Gelegenheit, um sich die hochklassigen Wagen anzusehen.
Besucher nutzen die Gelegenheit, um sich die hochklassigen Wagen anzusehen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Zur abschließenden Feier trafen sich Organisatoren und Teilnehmer im Festzelt unter Einhaltung der 3G-Regel. Für passenden Sound und Rhythmus sorgte die Essener Band „The Metropol Jazzmen“.