Essen-Rüttenscheid. Tupperpartys waren für den US-Hersteller stets der einzige Vertriebsweg. Jetzt hat in Essen ein Shop eröffnet. Welche Rolle Männer spielen.
- In Rüttenscheid war Tupperware schon seit langem mit einer Niederlassung vertreten. Nun wurde dort ein Verkaufsshop eröffnet.
- Der Start gehört zur Neuausrichtung der Firmenstrategie. Bundesweit sollen bis zu 120 Shops entstehen.
In Rüttenscheid hat Essens erster Tupperware-Shop eröffnet. Auf die Fans der Kultprodukte wartet ein breites Sortiment, von Brotdosen über Schüsseln und Shaker bis hin zu Trinkflaschen. Tupperpartys sollen damit keineswegs außer Mode kommen, das Unternehmen hat sich vielmehr für einen weiteren Vertriebsweg entschieden.
Neues Standbein hat sich Tupperware bereits mit einem Online-Shop geschaffen
Die Marke gehört wohl zu den bekanntesten unter den Haushaltsprodukten, hat sich seit Anfang der 60er Jahre einen Markt mit seinen variationsreichen Frischhaltebehältnissen erworben. Die Tupperpartys haben längst einen legendären Ruf und waren zugleich lange Zeit die einzige Möglichkeit, wie die Artikel ihren Weg in Millionen von Haushalten fanden.
Schon vor Jahren hat das Unternehmen dann einen Onlineshop an den Start gebracht, hielt sich aber weiterhin mit dem stationären Verkauf in einem Ladenlokal zurück. Ein erster Testlauf vor wenigen Jahren geriet ein wenig ins Stocken. Nun aber sind neue Konzepte geschrieben und Leiterin Reyhan Acas-Simsek hat das deutschlandweit bereits 24. Tupperwaregeschäft an der Sabinastraße in Rüttenscheid eröffnet. Zwischen Kiel und München sind langfristig insgesamt 120 vorgesehen.
Mehr Präsenz in den Städten zu zeigen und weitere Kundinnen und Kunden gewinnen ist das oberste Ziel der Strategie. Dabei ist Tupper schon lange in Rüttenscheid vertreten. „Bezirkshaupthandlung“ nennt sich der Standort, der unter anderem als Depot fungiert. Von hier aus verschickt die Leiterin Ware an die so genannten Party-Managerinnen und -manager, damit sie die Artikel in den Wohnstuben vorstellen können. Rund 180 Multiplikatoren sind es an der Zahl. „Die Meinung, dass Tupperware nur eine reine Frauensache ist, hat sich längst überholt.“ Rund 15 Prozent seien Männer, die Quote ließe sich aber gewiss noch steigern, so die 43-Jährige, die mit Rat und Tat zur Seite. Zum Geschäftsmodell gehört es, dass die Frauen und Männer anschließend ein Geschenk erhalten, dessen Wert vom Umsatz abhängt.
Im neuen Shop in Essen-Rüttenscheid will Leiterin Koch- und Backkurse anbieten
1938 in den USA gegründet
Das Unternehmen Tupper wurde 1938 in den Vereinigten Staaten gegründet und beschäftigt weltweit rund 12.800 Mitarbeiter.Neben Haushaltsartikeln gehören heute auch Produkte aus den Bereichen Kosmetik und Körperpflege.
In dem neuen Shop nun will Reyhan Acas-Simsek Back- und Kochworkshops anbieten, das Format der Tupperparty aber ebenso weiterhin pflegen. In den Auslagen und Regalen findet sich eine große Auswahl der gesamten Produktpalette, Bestellungen können wie auch auf den Partys entgegengenommen werden. Dass sie nun den Shop habe, biete ganz neue Möglichkeiten, so die Betreiberin, und entspreche auch dem Bedarf und dem Wunsch vieler Kundinnen und Kunden. Die Adresse Sabinastraße 12-14 war ihnen dadurch geläufig, dass man hier auch Artikel umtauschen konnte. Nun soll die Zahl der Besucher deutlich größer werden.
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Die digitalen Angebote habe man seit Beginn der Corona-Zeit weiter ausgebaut, berichtet die Leiterin. Neben dem Webshop laden die Party-Managerinnen online zu Live-Partys in einem virtuellen Wohnzimmer ein, um eine Auswahl aus dem Programm einem zugeschalteten Kreis zu präsentieren. Während solche Veranstaltungen an feste Zeiten gebunden sind, werden in WhatsApp-Gruppen auch Videos eingestellt, die man sich dann ansehen kann, wenn es für einen selbst am besten passt.
In Zeiten, in denen Produkte auf ihre Nachhaltigkeit hinterfragt werden, betont Tupperware, dass sich mit den Artikeln Wegwerfverpackungen vermeiden lassen.