Altenessen. In Essen hat der achte Diakonieladen eröffnet. Zum Verkauf stehen Second-Hand-Artikel. Das Konzept basiert auf drei Bausteinen.

Seit ein paar Monaten werden im Diakonieladen an der Altenessener Straße 414 bereits Second-Hand-Artikel verkauft, jetzt wurde der Laden auch offiziell eingeweiht. Kunden und Kundinnen können dort Kleidung, Haushaltswaren, Spielzeug und Dekoartikel zum kleinen Preis kaufen. In der Regel handelt es sich bei der Ware um gebrauchte Artikel, allerdings achtet die Diakonie darauf, dass sie noch in einem guten Zustand sind.

In dem 270 Quadratmeter großen Laden - Büroräume und Lager eingeschlossen - werden bis zu 15 Langzeitarbeitslose beschäftigt sein, Melanie Hilbert ist als Ladenleiterin fest angestellt. Unterstützt wird sie von Fachkräften der Diakonie, die die Beschäftigten begleiten. „Für viele geht es erstmal darum, regelmäßig arbeiten zu gehen, sich an einen Arbeitsalltag zu gewöhnen und Selbstvertrauen zu tanken“, weiß Diakonie-Sprecher Bernhard Munzel und erklärt, dass sich die Läden zum Teil vom Verkauf der Second-Hand-Ware finanzieren.

Diakonie hat immer Bedarf an Männer- und Kinderkleidung

„Das Konzept hat sich bewährt“, sagt Munzel und nennt die drei entscheidenden Bausteine. Erstens: „Menschen mit geringem Einkommen werden versorgt.“ Gleichzeitig solle aber niemand stigmatisiert werden. Jeder sei im Diakonieladen willkommen. Das Team lege Wert auf ein „vernünftiges Einkaufserlebnis“. Zweitens: „Langzeitarbeitslose werden qualifiziert“ und drittens: „Gebrauchsfähige Kleidung bleibt im Essener Stadtgebiet.“

So sieht es in dem Diakonieladen in Essen aus. Das Team freut sich über Spenden, die montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr abgegeben werden können.
So sieht es in dem Diakonieladen in Essen aus. Das Team freut sich über Spenden, die montags bis freitags zwischen 9 und 17 Uhr abgegeben werden können. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Aus den Spenden werde zunächst das rausgesucht, was in der Kleiderkammer an der Lindenallee an Bedürftige weitergegeben werden kann. Im Schnitt werden dort über 100 Kleidungsstücke täglich verteilt, rechnet Munzel vor. Das sind 45.000 Kleidungsstücke im Jahr. Was nicht an die Kleiderkammer geht, wird im Diakonieladen zu geringen Preisen verkauft. „Wir haben eigentlich immer besonders Bedarf an Männer- und Kinderkleidung“, so der Diakoniesprecher, der vermutet, dass Kinderkleidung oft untereinander weitergegeben wird und Frauen schlicht und einfach mehr Kleidung haben und daher auch mehr abgeben können.

Leider passiere es immer wieder, dass Spenden abgegeben werden, die man nicht mehr gebrauchen kann. Munzel: „Zerfetzte Kleidung oder eine Winterjacke, bei der der Reißverschluss nicht mehr funktioniert werden aussortiert.“ Die Diakonie arbeitet mit der Essener „Fairwertung“ zusammen, ein Zusammenschluss gemeinnütziger Altkleidersammler in Deutschland. Die angeschlossenen Organisationen setzen sich für Transparenz und Fairness bei Kleidersammlungen ein und stehen für einen verantwortlichen Umgang mit den gespendeten Textilien.

Spenden direkt im Diakonieladen abgeben oder in Container werfen

Wer Kleidung und Haushaltsartikel sowie Spielzeug spenden will, der kann die Sachen montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr direkt im Altenessener Diakonieladen abgeben. Kleidung kann auch in die eigens aufgestellten Diakonie-Container im gesamten Stadtgebiet geworfen werden.