Essen. Eine 28-jährige Essenerin hatte ihr Baby geschüttelt, das neun Wochen alte Kind erlitt Hirnblutungen. Warum die Richter Haftstrafe verhängten.

Niemand kann sagen, ob sich der kleine Nils jemals wieder erholen wird. Der junge aus Essen war gerade neun Wochen alt, als er brutal geschüttelt wurde. Jetzt muss die Mutter ins Gefängnis. Das Essener Amtsgericht hat drei Jahre Haft verhängt.

Die Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten und auf einen Freispruch gehofft. Es waren traurige Bilder, die im Prozess gezeigt worden waren. Bevor der Notarzt gerufen wurde, hatte die Mutter ein Video gemacht. Darauf ist zu sehen, wie ihr Sohn unter unkontrollierten Zuckungen leidet. Die Ärzte hatten später Hirnblutungen festgestellt.

Mutter zeigte keine Emotionen, als ihr Handeln an einer Puppe demonstriert wurde

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Rechtsmediziner Dr. Andreas Freislederer hatte im Prozess von typischen Folgen eines Schütteltraumas gesprochen. Der erfahrene Mediziner hatte sogar eine Puppe mitgebracht und damit vorgeführt, was mit dem kleinen Nils passiert sein muss. Doch selbst bei dieser bedrückenden Vorführung hatte die Angeklagte keine Reaktion gezeigt. Während des gesamten Prozesses war die 28-Jährige völlig emotionslos.

Vier Kinder hat die Essenerin, alle befinden sich inzwischen in der Obhut des Jugendamtes. Akzeptieren will die Angeklagte das Urteil nicht. Verteidiger Aykan Akyildiz hat bereits Berufung eingelegt, weil es möglicherweise Zweifel an der Täterschaft gebe. Als der Notarzt in der Wohnung der Essenerin eintraf, war auch noch der Freund der 28-Jährigen anwesend.