Essen. Tagelang hatten sie gehofft, doch nun bleibt eine Essener Familie in Kabul zurück. Am Donnerstag wurden sie Zeugen einer Explosion am Flughafen.

Dramatische Entwicklung für die Essener Familie mit dem fünf Monate alten Baby, die in Kabul festsitzt: Ihr Versuch, am Donnerstag (26. August 2021) in den Airport zu gelangen, ist gescheitert.

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Die fünfköpfige Familie mit deutscher Staatsangehörigkeit, die seit Tagen auf die Evakuierung aus Afghanistanhofft, sei am Donnerstag „auf gut Glück zum Flughafen“ gefahren, berichtet der Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer (CDU). Sie hätten ihm ihren Standort gesendet, um dort abgeholt zu werden. Er habe die Daten an die zuständigen Stellen von Auswärtigem Amt und Bundeswehr weitergegeben „Aber dann gab es in der Nähe eine Explosion und sie mussten diesen Standort verlassen“, sagt Hauer. Sie seien glücklicherweise unverletzt geblieben, doch ihre – vorerst letzte – Chance auf die Evakuierung sei damit verloren: Die Bundeswehr habe ihre Evakuierungsmaßnahmen inzwischen eingestellt.

Essener Familie kann nur noch auf eine zivile Evakuierung hoffen

Die Taliban hatten zuvor signalisiert, dass sie die militärischen Flüge zur Rettung schutzwürdiger Personen nur noch bis Ende August hinnehmen würden. Angesichts der Eskalation vor Ort könnten aber schon jetzt keine Bundeswehrflüge mehr bereitgestellt werden, sagt Hauer. „Es gab zahlreiche Explosionen, die Terrorgefahr wächst.“ Nun bleibe nur die Hoffnung auf einen späteren Ausflug mit einem Zivilflugzeug. Nach der bitteren Nachricht ihrer gescheiterten Evakuierung werde er sich weiter an allen entscheidenden Stellen dafür einsetzen, die Familie nach Deutschland zu holen.