Essen-Fischlaken. Auf dem Maashof in Essen-Fischlaken nisten jedes Jahr viele Rauchschwalben. Auch andere Tiere sind dort heimisch. Warum der Nabu das gut findet.

In den Reitställen und Scheunen auf dem Maashof fühlen sich die Schwalben zuhause: Fast aus jeder Ecke erklingt Gezwitscher, den ganzen Tag über sind die gefiederten Gesellen unterwegs, um die Brut zu versorgen. Gestört werden die Tiere nicht. Im Gegenteil, Landwirt André Maas freut sich über das Eldorado für die Vögel.

Das wiederum findet der Nabu Ruhr lobenswert und zeichnet den Hof jetzt mit einer Schwalbenplakette aus. Sie signalisiert Außenstehenden: Hier setzt sich jemand für den Vogelschutz ein.

Schwalbennester sind in jeder Stallgasse zu finden

Gerne bauen die Schwalben ihre Nester in den Stallecken.
Gerne bauen die Schwalben ihre Nester in den Stallecken. © Nabu Ruhr | Rainer Soest

André Maas hat den Traditionshof 2018 von seinem Vater übernommen. Rauchschwalbennester gehören für ihn zum Betrieb einfach dazu. „Praktisch in jeder Stallgasse sind die zu finden. Die Pferde nehmen es gelassen, dass sie nicht allein in den Boxen sind“, sagt der 49-Jährige lachend. „Den Pferden kommt es ja das zugute, weil Mücken, Fliegen und Bremsen lästig sind und es zu Entzündungen im Augenbereich kommen kann“, erklärt Rainer Soest vom Nabu Ruhr.

Die hohe Anzahl der Rauchschwalben, die hier dieses Jahr auf dem Hof gebrütet haben, sagt sein Nabu-Kollege Peter Galdiga, seien ein gutes Zeichen, und ließen vermuten, dass hier zwischen Landwirtschaft und Natur noch ein „Geben und Nehmen“ existiere.

Eulen haben sich rar gemacht in Essen-Fischlaken

Der alte Hof bietet nicht nur Schwalben, sondern auch Gebäudebrütern, wie Haussperling, Meise, Hausrotschwanz, Turmfalke, Schleiereule und Steinkauz jede Menge Nistmöglichkeiten. Überall gibt es Löcher, Nischen oder stille Winkel, in denen es sich die Vögel bequem machen können. Gänse, Dachse, Füchse und Hasen sind ebenfalls Gäste auf dem Hof und den Feldern in Fischlaken.

Auch interessant

Die Schleiereule und der Steinkauz sind allerdings hier auf dem Hof schon seit längerer Zeit nicht mehr gesichtet worden und sollen jetzt durch spezielle Nisthilfen angelockt werden. Hier möchte Landwirt Maas mit der Eulengruppe des Nabu eng zusammenarbeiten, die sich jetzt schon seit einigen Jahren um die bedrohten Bestände in Essen kümmern.

Gebäudebrütern, wie Haussperling, Meise, Hausrotschwanz und Turmfalke, bietet der Hof jede Menge Nistmöglichkeiten. Nur Steinkauz und Eule haben sich rar gemacht.
Gebäudebrütern, wie Haussperling, Meise, Hausrotschwanz und Turmfalke, bietet der Hof jede Menge Nistmöglichkeiten. Nur Steinkauz und Eule haben sich rar gemacht. © Nabu Ruhr | Rainer Soest

Eulen haben sich rar gemacht in Essen-Fischlaken

Soest: „Die Eulenbestände in Fischlaken sind leider vor etwa zehn Jahren zusammengebrochen, da sie hier, wie in vielen Bereichen Deutschlands, mit den modernen Landwirtschaftsmethoden und der starken Versiegelung von Grünflächen durch Bebauung nicht mehr zurechtkamen.“

Hilfreich für eine Artenvielfalt sind sicher die Blühstreifen, die der Landwirt rund um einige Felder angelegt hat. Sie bieten Insekten reichhaltige Nahrung. Auch einen Teich, der etliche Frösche beherbergt, gibt es. Geplant sei zudem demnächst, berichtet André Maas, extra für Amphibien ein Haus aus Bruchsteinen zu bauen – als Heimat für Grasfrösche und Ringelnattern.