Essen. Das Buchstabier-Alphabet soll überarbeitet werden. In dem aktuellen Vorschlag spielt Essen eine prominente Rolle. Die Stadt freut’s.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) arbeitet an einer neuen Fassung der Buchstabiertafel für Wirtschaft und Verwaltung mit Orts- statt Vornamen. Und dabei könnte auch Essen bald in aller Munde sein. Zumal das „E“ laut Duden der mit Abstand häufigste Buchstabe in deutschsprachigen Texten ist.
Die DIN 5009 regelt, mit welchen Worten beim Diktieren Buchstaben verdeutlicht werden. Sie wird vor allem in Wirtschaft und Verwaltung genutzt, Rettungsdienste, Polizei oder Luftfahrt sind nicht betroffen. Verpflichtend ist die Nutzung nicht, sie kommt aber in Ausbildung und Lehrbüchern vor.
Bislang werden vor allem Vornamen („D wie Dora“, „E wie Emil“) genutzt - und zwar 16 Männer- und nur sechs Frauennamen. „Das entspricht nicht der heutigen Lebensrealität“, teilte das Institut mit. Es sei nicht möglich, alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen und dann auch noch geschlechtergerecht ausgewogen darzustellen. Städtenamen seien ein guter Kompromiss.
OB Kufen frohlockt: Essen bekäme noch mehr Bekanntheit
In dem Entwurf setzt das DIN vor allem auf Orte, die ein Autokennzeichen mit einem Buchstaben haben. Laut dem Vorschlag könnte Essen dann den „E wie Emil“ ersetzen. Die Stadtverwaltung ist über den Vorstoß erfreut: „Dass Essen als Vorschlag für die neue Buchstabiertafel genannt wurde, freut mich als Oberbürgermeister natürlich. So wäre Essen im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde und würde landauf landab noch mehr Bekanntheit gewinnen. Und: Essen würde dabei behilflich sein, Kommunikation zu vereinfachen. Das ist eine schöne Aufgabe, bei der wir mit unserem Namen gerne behilflich sind“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Kufen.
Die Ende Juli vorgestellte Fassung mit den Ortsnamen ist ein Entwurf, Interessierte können sich noch mit Ideen und Kommentaren an das Deutsche Institut für Normung wenden. Die endgültige Fassung wird Mitte 2022 erwartet.