Essen. Die modernen Messanlagen an der Bismarck- und Bernestraße blitzen jetzt. Stadt rechnet mit über einer halben Million Euro an Bußgeldern pro Jahr.
Seit Anfang Juni stehen die neuen Blitzer der Stadt Essen an den Kreuzungen Berne-/Varnhorststraße und Bismarck-/Friedrichstraße - jetzt sind die Anlagen für die kombinierte Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung scharf geschaltet.
Die Technik, mit der die Kommune an den beiden Gefahrenstellen Rotlichtsündern seit Jahren auf die Spur kommen wollte, war veraltet. Eine Reparatur stellte sich nach Angaben der Stadt als unwirtschaftlich heraus.
Die neuen Anlagen arbeiten mit modernster Laserscannertechnik, es handelt sich hierbei um den Typ Vitronic Poliscan FM1 der Firma Vitronic aus Wiesbaden. Zusammen mit den Blitzern an der Bundesautobahn A40 an der Anschlussstelle Kray in Höhe der Buderuskurve und auf der Bredeneyer Straße nimmt die städtische Verkehrsüberwachung die Raser nun rund um die Uhr an vier festen Standorten ins Visier.
Der sechste Radarwagen steht schon in den Startlöchern
Zudem sind fünf Radarwagen im Einsatz, der sechste steht in den Startlöchern und soll nach bisherigen Planungen im Laufe des III. Quartals in Betrieb genommen werden.
Der Preis für die Neuanschaffung in Höhe von insgesamt 180.000 Euro allein für die stationären Anlagen zuzüglich 210.000 Euro für den neuen Radarwagen samt der Umrüstung zweier weiterer Fahrzeuge auf die aktuelle Technik dürfte sich schnell wieder einspielen lassen.
Bei einer durchgehenden Überwachung an der Berne- wie der Bismarckstraße geht das Ordnungsamt von jeweils rund 30 Verstößen pro Tag aus, die mit durchschnittlich 25 Euro Bußgeld je Fall geahndet werden können. Dies legen die bisherigen Erfahrungen mit dem jüngsten Blitzer am Bredeneyer Berg nahe, heißt es.
5,7 Millionen Euro durch Verkehrsüberwachung eingenommen
6500 Verstöße zählte die Stadt in 2020 seit der Neuinstallation an der Bundesstraße im Essener Süden. Das allein schon entsprach Einnahmen bis zum Ende des vergangenen Jahres in Höhe von knapp 100.000 Euro. Summa summarum, so heißt es, sind also 540.000 jährlich fürs Stadtsäckel allein durch die beiden „wiederbelebten“ Blitzerstandorte zu erwarten.
Was heißt: Die einmaligen Kosten für Anschaffung und Installation dürften sich bereits nach Monaten amortisiert haben. Bei diesen Größenordnungen fallen die Ausgaben für die Übertragung der digital erfassten Daten, die Wartung und Eichung der Anlagen in Höhe von rund 10.000 Euro gar nicht ins Gewicht.
Durch ihre Verkehrsüberwachung hat die Stadt Essen in 2020 insgesamt rund 5,7 Millionen Euro eingenommen - rund 200.000 Euro mehr als im Jahr zuvor. Auch in den kommunalen Autobahn-Radarfallen sammelte sich so einiges an: 39.000 Regelbrecher wurden im vergangenen Jahr sanktioniert. In 2019 waren es noch rund 48.000 Fälle. Das Minus erklärt sich nicht nur durch weniger Verkehr durch Corona, sondern auch dadurch, dass in 2020 eine der vier Radaranlagen umziehen und fortan ihren „Dienst“ am Bredeneyer Berg versehen musste. (j.m.)