Essen-Rüttenscheid. Die Gastromeile im Essener Stadtteil Rüttenscheid erhält Zuwachs. Welche Lokale eröffnet haben und welche Kultkneipe neu startet.

Das Angebot an Kneipen und Restaurants im Stadtteil Rüttenscheid erhält derzeit Zuwachs. Neben einem Steakhouse mit Westernflair und einer Sushi-Bar steht auch ein altbekanntes Lokal vor der Neueröffnung, allerdings in neuem Gewand: PlanB.

Geräumiges Lokal in Rüttenscheid bietet rund 180 Plätze

Aber zunächst zurück zum Steakhouse: Esmail und Gholan Resa Farsa waren schon im vergangenen August guter Hoffnung, dass sie ihr „Cowboystyle Steakhouse“ an der Alfredstraße eröffnen könnten. Doch bürokratische Mühlen mahlen manchmal langsam. Als es nämlich losgehen sollte, fehlten noch Genehmigungen. Bis Mitte September sollte es dauern ehe sie die ersten Gäste begrüßen durften. Doch allzulange sollte die Freude nicht währen. Der Lockdown folgte. „To-go-Geschäft“ kam für die Betreiber nicht in Betracht. Die mit hohen Garstufen zubereiteten Steaks auszuliefern oder abholen zu lassen, hielten die Gastronomen für wenig ratsam. Sie harrten aus, warteten aber nach den ersten Lockerungen noch ein paar Tage ab, als Kneipen wieder durchstarten durften. „Nun ist es endlich soweit“, sagen sie jetzt.

PlanB seit über einem Jahr geschlossen

In dem Steakhouse an der Alfredstraße war einst die Lokale Drago und später Rodizio untergebracht.

Zunächst hatten die Betreiber auch auf Außengastro auf dem Parkplatz an der Schönleinstraße gesetzt, aber man habe keine Genehmigung erhalten, so Esmail Farsa, weil dazwischen eine Straße liege.

Gastronom Antonio Link (Plan B Ms Hops) betreibt unter anderem in Dortmund das „Hopfen und Salz“, hat dort eine große Zahl an Biersorten im Programm. Die Schließung von PlanB erfolgte vor mehr als einem Jahr.

Auf die Gäste wartet ein geräumiges Lokal, das rund 180 Plätze aufbietet, die Corona-Abstandsgebote berücksichtigt. Bei der Inneneinrichtung setzen die beiden Gastronomen auf ein rustikales Ambiente. Zum Dekor zählen neben Holzpalisaden unter anderem große Wagenräder. Alles erinnert an einen Western-Saloon und an den Wänden haben Bildern aus alten und beliebten Westernstreifen Hochkonjunktur.

Hochwertiges Fleisch komme in dem Steakhouse auf den Teller, erzählen die beiden Brüder. Es stamme von Rindern meist amerikanischer Farmen. Auf der Speisekarte stehen allerdings auch Menüs mit Meeresfrüchten und Fischgerichte. Die Weine stammen aus unter anderem aus Deutschland, Südafrika, Chile und Australien.

Ein zusätzlicher Raum stehe für Seminare oder Feiern bereit. Bis zu 30 Personen können hier Platz finden, erläutert Esmail Farsa. Der gebürtige Perser hat schon vor über zwei Jahrzehnten seine Leidenschaft für die Gastronomie entdeckt, arbeitete lange als Restaurantleiter in Düsseldorf und betrieb das Steakhouse zunächst in Kettwig.

Japaner erfüllt sich mit Sushi-Bar einen Lebenstraum

Masanori Takase betreibt die neue Sushi-Bar Byakko.
Masanori Takase betreibt die neue Sushi-Bar Byakko. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Von Köln aus, wo er in einer namhaften Sushi-Bar tätig war, machte sich Masanori Takase nach Essen auf, wollte er doch hier sein eigenes Ding machen. Bei der Suche nach einem passenden Lokal stieß er auf die Räume an der Kortumstraße 46, die ihm sofort zusagten. Das alles war schon im vergangenen Jahr. So erzählt auch der 38-Jährige, wie ihm Corona einen Strich durch seine Pläne machte und er auf eine Eröffnung zunächst einmal verzichten musste.

Inzwischen steht Takase gemeinsam mit einem weiteren Koch aus Japan in der Küche, um die Speisen zuzubereiten. Fisch, Fleisch und Vegetarisches stehen hier auf der Speisekarte. Die Webseite nutzt der Japaner, um daran zu erinnern, dass japanisches Essen seit 2013 als „immaterielles Kulturerbe der UNESCO registriert ist“ und man traditionelle japanische Küche abbilde. Seinem Heimatland trägt das Restaurant auch mit dem „Sushi Bistro Byakko“ Rechnung. Byakko heißt übersetzt weißer Fuchs, der im Land der aufgehenden Sonne als Glücksbote angesehen wird.

Kultkneipe PlanB startet bald in ganz neuem Gewand

Christian Gmeinwieser bereitet sich auf die Neueröffnung der Kultkneipe Plan B Ms Hops vor. In rund einem Monat soll es soweit sein.
Christian Gmeinwieser bereitet sich auf die Neueröffnung der Kultkneipe Plan B Ms Hops vor. In rund einem Monat soll es soweit sein. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Mit neuem Leben wollen Antonio Link und Chris Gmeinwieser das Kultllokal Plan B füllen. Künftig wird es den Zusatz Ms Hops tragen in Anspielung auf den Hopfen, wobei hier dann die englische Übersetzung zum Tragen kommt. Eine Vielzahl von Biersorten wird der Gast zur Auswahl haben. Mit einer Ruhrpottküche greifen die Betreiber auf die Tradition des Hauses zurück, das einst den Namen „Der Rüttenscheider“ trug.

Mit einer Eröffnung an der Rüttenscheider Straße 201 rechnen Gmeinweiser und Link Mitte August. Die Umbauarbeiten haben sich doch als aufwändiger erwiesen als zunächst gedacht. Aber eine komplett neue Küche muss eingebaut, neuer Boden ebenso wie Stromleitungen verlegt werden. „In dem Lokal ist quasi kein Stein auf dem anderen geblieben“, sagen sie. Nun aber gehe man mit Riesenschritten auf einen Abschluss der Arbeiten zu. In einem Monat soll dann die Eröffnung über die Bühne gehen.