Essen. Seit Montag kann man sich ohne Termin im Impfzentrum Essen eine Impfung geben lassen. Das Angebot kommt gut an. Die Wartezeiten sind erträglich.

Viele Bürgerinnen und Bürger in Essen nutzen die neue Möglichkeit, sich ohne Termin im Impfzentrum Essen impfen zu lassen. Das ist seit Montag, 12. Juli, für alle Essener ab 16 Jahren möglich.

Am Impfzentrum in Messehalle 4 und 5 bilden sich am Montag ab 10 Uhr lange Schlangen, die aber schnell vorwärts kommen. Um 10.30 Uhr schätzt Stefan Steinmetz, medizinischer Leiter des Impfzentrums, die Wartezeit auf etwa 20 Minuten.

1.500 Impf-Termine am Wochenende

Erst am Freitag war überraschend möglich geworden, dass ab jetzt auch ohne Termin geimpft werden kann, nachdem es zunächst geheißen hatte, dass sehr viele Termine frei sind. Übers Wochenende sind im Impfzentrum rund 1.500 Bürgerinnen und Bürger geimpft worden. Eine große Menge Impfstoff, die jetzt vorhanden ist, macht das möglich. „Endlich können wir impfen, so wie wir es möchten“, sagt Steinmetz. „Wir fühlen uns regelrecht befreit.“

Am Montagmorgen kommen sowohl Bürgerinnen und Bürger, die ab Freitag kurzfristig einen Termin gebucht haben, als auch solche ohne Termin. Verimpft wird derzeitlich mehrheitlich Moderna und Biontech. „Meine Hausärztin sagt, sie kann mir meine Zweitimpfung nicht kurzfristig verabreichen, deshalb bin ich hier“, sagt eine Frau Anfang 40. Sie wurde zuerst mit Astra geimpft; und vier Wochen beträgt der empfohlene Abstand zur Zweitimpfung, wenn der Stoff der Zweitimpfung ein so genannter mRNA-Impfstoff wie Biontech sein soll.

Erste 100 Impfungen nach einer halben Stunde erledigt

Auch ansonsten garantiert Steinmetz dafür, dass das Impfzentrum auf die richtigen Abstände achtet: Zwischen zwei Biontech-Impfungen sollen drei bis sechs Wochen liegen, zwischen zwei Impfungen mit dem Mittel Moderna vier Wochen, und bei Astra sollen es nicht weniger als neun Wochen sein.

In den Messehallen ist man jetzt jedenfalls gut gerüstet für alle, die kommen wollen: „Wir haben 25 Ärzte im Einsatz. Wenn die gut durchkommen, können sie 25 Personen pro Stunde impfen“, sagt Steinmetz. Heißt: 625 Bürgerinnen und Bürger könnten pro Stunde geimpft werden; das Impfzentrum hat zehn Stunden täglich geöffnet.

Anstellen trotz Termins - doch die Wartezeiten sind erträglich

Das ist aber nur ein rechnerischer Wert – so viele Behandlungen in so kurzer Zeit gehen dann wohl doch nicht. Das liegt auch daran, dass im Impfzentrum alle behördlichen Unterlagen, die man vorher ausfüllen muss, auch ausgedruckt werden können. Das heißt: Es werden auch die Bürgerinnen und Bürger geimpft, die ohne die erforderlichen Vordrucke kommen - die Einverständniserklärung sowie den Anamnesebogen, beides ist einfach herunterzuladen auf den Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung.

Wie auch immer: „Wie – ich muss mich hinten anstellen, obwohl ich einen Termin habe?“, ruft eine Frau empört, die gegen 10.40 Uhr an der Messehalle 5 ankommt. Zu diesem Zeitpunkt stehen etwa 50 Bürgerinnen und Bürger im Grugapark Schlange; doch die Wahrheit ist: Es geht ganz schnell. Zu diesem Zeitpunkt sind in den Messehallen schon rund 100 Impfungen verabreicht worden. „Die Hauptsache ist doch“, sagt Steinmetz, „dass wir jetzt die Impfquote schnell nach oben kriegen.“

Erstmals impft die Stadt auch in den Stadtteilen – die Termine:

Mittwoch, 14. Juli, 12 bis 17 Uhr, Altenessen, KD 11/13 Zentrum für Kooperation und Inklusion, Karl-Denkhaus-Str. 11

Donnerstag, 15. Juli, 12 bis 17 Uhr, Innenstadt, Bürgerzentrum Weberplatz, Weberplatz 3

Freitag, 16. Juli, 12 bis 17 Uhr, Katernberg, Bürgerzentrum Kon-Takt, Katernberger Markt 4

Samstag, 17. Juli, 10 bis 15 Uhr, Frohnhausen, Stadtteilbüro M.56, Mülheimer Str. 56