Essen-Kray. Die katholische Gemeinde in Essen-Kray kümmert sich um soziale Belange der Menschen. Von besonderer Bedeutung ist der Gabenzaun.

Viele katholische Gemeinden stellen sich derzeit neu auf, verlagern Schwerpunkte in ihrer Arbeit und wenden sich drängenden Aufgaben zu. St. Barbara in Kray kümmert sich in besonderem Maße um soziale Belange der Menschen. Wie in einigen anderen Stadtteilen auch organisieren Ehrenamtliche dort einen Gabenzaun, mit dem Bedürftige für sie dringend notwendige Lebensmittel erhalten.

Nach passender Lösung für die Coronazeit gesucht

Jugendliche von St. Barbara sammelten Lebensmittelspenden.  
Jugendliche von St. Barbara sammelten Lebensmittelspenden.   © St. Barbara

Not macht erfinderisch, weiß der Volksmund und so erging es auch den Helfern in St. Barbara. Wenige Monate vor Ausbruch der Pandemie, im Herbst 2019, hatten sie damit begonnen, die Kirche zu einem sozialen Zentrum auszubauen. Zu den Angeboten, mit denen der Prozess seinen Anfang nahm, gehörte es, zwei Mal pro Woche das Gotteshaus für ein Café zu öffnen. Wer hierher kam, erhielt Kaffee, Gebäck, aber auch warme Speisen.

Darüber hinaus nahmen sich die Akteure Zeit und Muße, um mit den Gästen zu sprechen: über die Gott und die Welt, über Sorgen und Nöte. Als dann der Lockdown kam, musste man das Projekt schlagartig auf Eis legen. Doch Frust und Enttäuschung gaben die Helfer keinen Platz, suchten nach Lösungen, wie sie den Bedürftigen im Rahmen der Möglichkeiten doch noch Unterstützung bieten können.

Mit einem Gabenzaun bot sich schließlich ein probates Mittel, um einerseits Hygieneregeln Beachtung zu schenken und andererseits Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Auch andere Gemeinden wie St. Johann Baptist in Altenessen entschlossen sich zu einer solchen Aktion. Waren es in Kray anfangs, also im März 2020, rund ein Dutzend Leute, die sich die fertig gepackten Tüten abholten, sind es inzwischen über 20. Manche Betroffenen hätten sich auch erst einmal überwinden müssen, um das Angebot in Anspruch zu nehmen, erklärt Anne Korber (27), die zum Organisationsteam gehört. Neben Lebensmittel können die Gäste auch Hygieneartikel mitnehmen. Durch den engen Schulterschluss mit der Kleiderkammer der Kirche besteht auch die Möglichkeit, Textilien herauszugeben.

Helfer riefen in der Gemeinde zu Spenden auf

Ausgabe erfolgt zwei Mal pro Woche

Die Ausgaben am Gabenzaun erfolgen immer zwei Mal in der Woche: mittwochs um 10 und samstags um 11 Uhr, Barbarastraße 5.

Wer Informationen über die Aktion bekommen will, kann sich im Pfarrbüro informieren: 555405, Internet: www.laurentius.ruhr

St. Barbara zählt zur Laurentius-Gemeinde, der noch drei weitere Kirchen angehören: Antonius, Joseph und Laurentius

In den vergangenen Monaten hat die Gemeinde mehrfach zu Spenden aufgerufen, zuletzt war es die Gemeindejugend, die eine Sammelaktion von Konservendosen organisierte, wobei der Begriff stellvertretend für haltbare Lebensmittel zu verstehen ist, von Nudeln bis hin zu Fleischwaren. Mit den Gaben sollen sich die Betroffenen in erster Linie warme Mahlzeiten zubereiten können. Neben den Spenden, die die Helfer durch die Sammlungen erhalten, liefert auch die Caritas stets einen erheblichen Teil der Lebensmittel, der an die Bedürftigen verteilt wird.

Seitdem nun die Inzidenzen sinken und Lockerungen greifen, steigt in St. Barbara die Hoffnung, auch bald wieder das Café öffnen zu können. Denn die direkte Begegnung mit den Menschen liege doch allen Akteuren sehr am Herzen, sagt Anne Korber. Einen konkreten Zeitpunkt könne sie aber noch nicht nennen. Der Gabenzaun soll allerdings fortgesetzt werden, es habe sich gezeigt, wie wichtig diese Hilfe sei, sagt die 27-Jährige, die dem Gemeinderat angehört und sich in der Jugendarbeit engagiert.