Essen-Rüttenscheid. Der Christinenpark in Essen-Rüttenscheid war erstmals nachts gesperrt. Der Ordnungsdezernent entschied sich zu einem überraschenden Schritt.

Die beiden ersten nächtlichen Sperrungen des Christinenparks in Essen-Rüttenscheid am vergangenen Wochenende sind nach Worten von Ordnungsdezernent Christian Kromberg auf eine breite Akzeptanz gestoßen. Er sei selbst vor Ort gewesen, um sich ein Bild von der Lage im Stadtteil zu verschaffen.

Kromberg lobt zunächst einmal die Polizei, die an den Abenden mehrfach auf die Sperrungen hingewiesen habe. Dadurch seien die feiernden Gäste darüber informiert gewesen. Die Leute hätten sich dann auch an die Regel gehalten, als Flatterbänder und Baken die Abriegelung kenntlich machten. Der Dezernent verteidigt die Entscheidung, denn „wir müssen verhindern, dass sich das Partyvolk in die Nebenstraßen verzieht und dort die Anwohner aufgrund des Lärms um ihren Schlaf gebracht werden“. Ziel sei es, dass die Feiernden, die sich auf der Rüttenscheider Straße aufhalten, auch dort gesetzliche Vorgaben einhalten und Ruhestörungen und Vermüllung vermieden würden.

Dezernent suchte Gespräch mit Gastronomin

Eine große Schar von Partyfreudigen war unterwegs, doch insgesamt blieb laut Polizei die Lage in Rüttenscheid ruhig.
Eine große Schar von Partyfreudigen war unterwegs, doch insgesamt blieb laut Polizei die Lage in Rüttenscheid ruhig. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Kromberg suchte an den Abenden dann auch das Gespräch mit Gastronomen, deren Betriebe direkt am Christinenpark liegen. Unter anderem hatte Yu-Jin Chung, Betreiberin der Bar Gin & Jagger Ende vergangener Woche große Sorge geäußert, dass die Kneipen zu den Leidtragenden der Sperrung würden. Denn die Maßgabe laute, bis 22 Uhr die Außengastro geräumt zu haben. Vorher sei es eben auch möglich gewesen, bis zu dem Zeitpunkt noch Bestellungen aufzunehmen oder die Gäste zu bedienen.

Es bleibe schon noch ein gewisser zeitlicher Spielraum, erläuterte der Dezernent und natürlich könnten die Besucher auch noch in Ruhe austrinken. „Wir wissen um die Lage der Gastronomen und wie ihnen Corona zugesetzt hat.“ Da sollten sie natürlich auch entsprechend Unterstützung erfahren. Chung wiederum war sehr erfreut, dass der Dezernent von sich aus den Kontakt suchte und im Gespräch auch habe erkennen lassen, dass ihm die Anliegen der Gastronomen wichtig seien.