Essen. Die Stadt Essen hat wegen ausufernden Partys einen Park gesperrt. Eine Reaktion ist nach Exzessen verständlich. Aber in der Form? Ein Kommentar.

Allgemeinverfügungen haben sich spätestens mit der Corona-Pandemie in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die Stadt Essen hat mit diesem Instrument in den vergangenen Monaten die unterschiedlichsten und sinnvollen Vorgaben gemacht.

Das geschah immer vor dem Hintergrund, das Infektionsgeschehen in dieser außergewöhnlichen Krise einzudämmen.

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Jetzt gibt es eine weitere Allgemeinverfügung. Darin wird die Nutzung eines Parks untersagt – temporär gültig in den Wochenend-Nächten im Juli. Der Grund: Alkoholkonsum vieler Menschen mit Begleiterscheinungen wie Glasbruch und Lärmbelästigung.

Vermeidbare Verbote dürfen nicht Normalität werden

Es ist richtig, dass die Stadt auf die immer weiter ausufernden Partys in Rüttenscheid reagiert. Aber hätten es nicht doch größere und regelmäßigere Kontrollen der Behörden getan, bevor man einen ganzen Park absperrt?

Es ist wichtig, dass wir uns durch die sinnvollen Verbote in der Pandemie nicht irgendwann an ein Leben voller vermeidbarer Verbote gewöhnen.