Essen-Frintrop. 56 Blumenampeln schmücken derzeit Essen-Frintrop. Erneut ein Verdienst der ehrenamtlichen STEP-Gruppe, den Stadtteil lebenswerter zu gestalten.

Farbenfrohe Blumenampeln zieren derzeit ausgewählte Plätze und Straßen in Frintrop. Für den Stadtteil Frintrop ist dies eine echte Premiere – doch längst nicht die erste gelungene Aktion der „Kümmerer“ vom STEP Frintrop/Bedingrade, die seit Jahren ehrenamtlich versuchen, das Leben im Stadtteil ein kleines bisschen schöner und angenehmer zu gestalten.

STEP – dahinter verbirgt sich die etwas sperrige Bezeichnung Stadtentwicklungsprojekt, „das bereits im Jahr 2017 von der Stadtagentur der Stadt Essen auf den Weg gebracht wurde, um das Bürgerengagement zu fördern“, erklärt Erika Küpper. Sie gehört von Beginn an zur Gruppe der Kümmerer. „Mit meiner damaligen Funktion als Kinder- und Jugendbeauftragte im Bezirk hatte das allerdings nichts zu tun.“ Vielmehr sei durch ihre Aufgaben in der Stadtteilkonferenz Frintrop/Bedingrade – eine Interessengemeinschaft aus Schulen, Jugendeinrichtungen, Kitas, dem Jugendamt, der Erziehungsberatung, Familienbildung, den ambulanten Diensten sowie dem Jobcenter – die persönliche Verbundenheit zu diesen Stadtteilen stetig gewachsen.

Erste Bürgerversammlung im Jahr 2017 brachte viele Ideen zur Stadtteilentwicklung

Nach einer ersten Bürgerversammlung im Jahr 2017, in der viele wichtige Punkte und Ideen zur Stadtteilentwicklung zusammengetragen wurden, entwickelte sich schnell ein Kreis von ehrenamtlichen Mitstreitern, die seitdem etliche Projekte angestoßen und umgesetzt haben. Beispielsweise die Verschönerung von Transformatorenhäuschen an der Frintroper Schleife mit der Alfriedschule oder die Pflege von Pflanzbeeten im Quartier. Eine XXL-Werbefläche für Frintroper Anliegen ziert eine Fassade am Höhenweg/ Ecke Frintroper Straße.

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Blumenampel mit Schleifen an der Frintroper Straße. Im Hintergrund sieht man das Frintroper Wahrzeichen, den Wasserturm. Der wurde auf Initiative der Ehrenamtler schon mal beleuchtet.
Blumenampel mit Schleifen an der Frintroper Straße. Im Hintergrund sieht man das Frintroper Wahrzeichen, den Wasserturm. Der wurde auf Initiative der Ehrenamtler schon mal beleuchtet. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Auch die Idee für einen Bürgerbus, der heute unter der Regie der AWO regelmäßig an Markttagen startet, entsprang dem Ideenpool von STEP. Ein Großprojekt realisierte sich im Jahr 2019 mit der Beleuchtung des Frintroper Wasserturms, der eigentlich auf Bedingrader Stadtgebiet steht. Damals griffen Hannelore Heck und Gisela Holzhauer von der Gruppe „Grün/Sauberkeit/Gestaltung“ die Idee auf und setzten sie mit Hilfe von Schülern des Hans-Sachs-Berufskollegs, die die Beleuchtung programmierten und die notwendigen Leitungen verlegten, um.

Weitere Projekte sind die ständige Beteiligung an der stadtweiten „Sauber-Zauber-Aktion“, die Bienenwiese an der Gleisschleife Frintrop und auch das „Kunterbunte Sommerfest“, das am 10. Juli in seine dritte Auflage geht. „Das Fest hat bislang auf dem Unterfrintroper Markt stattgefunden, wird nun aber, auch wegen Corona, am 10. Juli an der Unterstraße in kleinerer Form abgehalten“, so Erika Küpper weiter. Dann in Kooperation mit dem SC Frintrop, dem Jugendamt und dem Kinderschutzbund.

Insgesamt 56 Blumenampeln schmücken den Stadtteil bis Ende Oktober

Nächstes Kümmerer-Treffen steht an

Die STEP-Gruppe unterteilt sich in sechs verschiedene Arbeitsbereiche, die in der Vergangenheit jeweils von einem ehrenamtlichen „Kümmerer“ betreut wurde. Im Einzelnen sind dies: Grün/Sauberkeit/Gestaltung; Bildung/Soziales/Integration; Seniorinnen und Senioren; Mobilität/Verkehr; Wirtschaft/Marketing/Begegnung sowie Sport. Mit dem SC Frintrop und dem Quartiersmanagement Papst-Leo-Haus pflegt die Gruppe eine enge Zusammenarbeit.

Wer mitmachen möchte, ist zum nächsten Treffen der „Kümmerergruppe“ willkommen: Es findet am 15. Juli, von 18 bis 19.30 Uhr statt. Bitte Anmeldung bei Erika Küpper, 017621778693

Die Vorbereitung der Blumenampel-Aktion – mittlerweile schmücken 56 stattliche Exemplare den Frintroper Markt, den Höhenweg und die Frintroper Straße – startete bereits im November 2020 mit Ortsbegehung, Erfahrungsaustausch mit der Stadtagentur und dem ersten Einholen von Angeboten in bewährter Kooperation mit dem Bürger- und Verkehrsverein Essen-Frintrop und der Initiative „Wir für Frintrop“, die sich vor einigen Jahren nach dem Aus der Frintroper Werbegemeinschaft gegründet hatte.

Während im April dieses Jahres der Antrag bei der Stadt und Ruhrbahn zur Nutzung von Fahrleitungsmasten und Laternen durch den Bürger- und Verkehrsverein anlief, rührte der Frintroper Geschäftsmann Manfred Funke-Kaiser die Werbetrommel und sprach etliche mögliche Sponsoren an: „Als Sprecher der Initiative „Wir in Frintrop“ und als Organisator der Frintroper Shopping-Nacht habe ich natürlich etliche Kontakte.“ Als Kümmerer betreut er die Gruppe „Wirtschaft/Marketing/Begegnung“.

(v.r.n.l.) Erika Küpper (STEP Frintrop), Manfred Funke-Kaiser („Wir für Frintrop“) und Peter Berndt (Vors. Bürger- und Verkehrsverein Frintrop).
(v.r.n.l.) Erika Küpper (STEP Frintrop), Manfred Funke-Kaiser („Wir für Frintrop“) und Peter Berndt (Vors. Bürger- und Verkehrsverein Frintrop). © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Generell wertet Manfred Funke-Kaiser das Projekt als sensationell für einen Stadtteil der Größe wie Frintrop: „In der Nachbarschaft, im Nebenzentrum Borbeck, wurden die aktuellen Blumenpflanzungen in der Fußgängerzone nach Ratsbeschluss von der Essener Marketing GmbH vollfinanziert. Das Projekt in Frintrop/Bedingrade hat einen Kostenrahmen von 13.440 Euro, davon konnten durch den Zuschuss von der Bezirksvertretung und der Grünen Hauptstadt-Agentur 1.960 Euro gedeckt werden. Den Löwenanteil haben rund 30 Geschäfts- und Privatleute aufgebracht.“

Manfred Funke-Kaiser hatte deshalb auch die Idee, die Namen der Unterstützer auf Bändern und Schleifen an den Blumenampeln öffentlich zu machen, um ihnen für ihre finanzielle Hilfe zu danken. „Ein Aufkleber am Blumentopf wäre ruckzuck zugewachsen, und die wehenden Schleifen in den Stadtfarben machen das ganze Ensemble noch lebendiger.“

Die Blumenampeln werden nun noch bis Ende Oktober, eventuell sogar bis November dieses Jahres zu bewundern sein. „Gepflegt und regelmäßig gewässert werden die Blumen von einer Fachfirma, die auch schon in anderen Teilen von Essen tätig ist“, so Erika Küpper.

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