Essen-Rüttenscheid. Das Ruhr Sound Orchester hat eine große Fangemeinde. Doch Konzerte waren monatelang nicht möglich. Wie die neuen Pläne aussehen.
Seit Monaten haben die Musiker des Ruhr Sound Orchesters diesem Tag entgegengefiebert. Nun endlich war es wieder soweit: Sie durften nach dem Lockdown erstmals gemeinsam proben. Einen Termin für ein Konzert haben sie auch schon ausgeguckt.
Während des Lockdowns Videoclips produziert und ins Netz gestellt
Zum Orchester gehören rund 50 Musiker
Zum Ruhr Sound Orchester gehören rund 50 Musiker. Sie treten bei Stadtteil- und Gemeindefesten ebenso auf wie bei Karnevalsfeiern
Die Reformation Singers’ Company wurde 2001 aus Mitgliedern der Kantorei und der Evangelischen Kirchengemeinde Rüttenscheid gegründet. Etwa 45 Sängerinnen und Sänger teilen hier inzwischen ihre Begeisterung für Rock, Pop und Gospel.
Das Erste Essener Akkordeonorchester wird im nächsten Jahr 70 Jahre alt, wurde im Dezember 1952 gegründet. Die Musiker haben über Essen hinaus Bekanntheit erlangt und traten auch schon in Ländern wie Frankreich, Schweiz, Italien und Russland auf.
Die vergangenen Monate waren für Instrumentalisten äußerst bitter. Sie alle sind Musiker aus Leidenschaft und wenn man dann auf alles verzichten muss, fällt das schwer, sagt auch Leiter Martin van de Löcht. Wobei er einräumt, dass sich viele aus der Runde Schlupflöcher gesucht haben, um ein wenig dem Hobby treu zu bleiben. Denn daheim und allein im stillen Kämmerlein schob Corona den Proben keinen Riegel vor. Auf digitalem Weg gelang es sogar, gemeinsam Videos zu produzieren, die über die sozialen Netzwerke verbreitet wurden. Ein jeder stellte einen Clip von seinem Stück zur Verfügung und am Ende wurden die Beiträge zu einem Großen Ganzen verbunden, beispielsweise an Rosenmontag. Doch ein gleichwertiger Ersatz für gemeinschaftliche Treffen seien solche Aktionen nicht, so van de Löcht.
Nun also ist das Orchester wieder am Start, zum Glück spielte auch das Wetter mit, als man zum ersten Mal wieder am evangelischen Gemeindehaus an der Julienstraße zusammenkam. Dort wird auch das Konzert über die Bühne gehen. Abstands- und Hygieneregeln sind mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen, sodass sich die Musiker auch daran halten würden, betont der Vorsitzende.
Mindestens 150 Plätze beim Konzert im August
Der Lockdown hat durchaus ein großes Loch in die Kasse gerissen, denn das Orchester brauche die Einnahmen aus Konzerten, um dauerhaft bestehen zu können. Instrumente in Stand halten, neue kaufen, all das koste nun mal Geld. Als ersten Aufführungstermin habe man sich den 29. August, ausgeguckt berichtet van de Löcht. Alle Beteiligten hoffen sehr, dass die Pandemielage nicht doch noch einen Strich durch alle Planungen macht. Nach jetzigem Stand der Dinge soll das Konzert an diesem letzten Sonntag im August um 15 Uhr beginnen. Bei der Anzahl der Plätze sind die Würfel noch nicht gefallen, wahrscheinlich werden es 150 sein. Sollte es die Pandemielage erlauben, könnten es auch bis zu 500 werden. Aufgrund der unsicheren Lage soll auch der Kartenvorverkauf im Juli starten in der Hoffnung auf ein wenig mehr Gewissheit.
Für Musik sorgt an dem Nachmittag im Übrigen das Ruhr Sound Orchester nicht allein, sondern ebenso beteiligt sind der Gospelchor „Reformations Singers Company“ und das „Erste Essener Akkordeonorchester“. Das Orchester wird ein buntes Medley aus seinem bekannten Programm bieten. Schlager, Pop, Rock gehörend dazu. Für den Neustart haben sich die Musiker Neues ins Repertoire aufgenommen: Kinderlieder aus den 70er und 80er Jahren.