Essen. Importierter Antisemitismus sei ein großes Problem, so OB Kufen. Zum 30-jährigen Jubiläum der Partnerschaft mit Tel Aviv will er Zeichen setzen.

Oberbürgermeister Thomas Kufen hat seinem Amtskollegen in Tel Aviv angesichts des Raketenbeschusses durch Terroristen seine „tief empfundene Unterstützung“ zugesichert. Gleichzeitig bekundete der OB in einem Brief in die israelische Partnerstadt Empörung über die Angriffe auf Synagogen in Deutschland, zu denen es im Zuge von anti-israelischen Demonstrationen kam, besonders drastisch in der Nachbarstadt Gelsenkirchen. Auch in Essen fand am vergangenen Samstag eine solche Demonstration statt, die nach Angaben der Polizei aber ohne weitere Zwischenfälle verlief.

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Kufen zufolge muss dem durch Einwanderung importierten Antisemitismus, der sich gerade zeige, strikt entgegengewirkt werden. „Mir ist klar, dass im Zuge der Zuwanderung gerade der letzten Jahre vermehrt antisemitische Klischees und Verschwörungs-Erzählungen auch in unserer Stadt geäußert werden“, so Kufen. Viele Syrer etwa hegten zum Staat Israel bedingt durch ihre Herkunft häufig eine feindselige Haltung und projizierten dies auf alle Juden.

Kufen will zum 30-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft die Stadtfahne von Tel Aviv hissen

Mit Präventionsarbeit wie etwa dem Programm „Run in my shoes“ gelte es, vor allem mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund ins Gespräch zu kommen, um antisemitische Einstellungen zu erkennen und zu beheben. Die Verbreitung der deutschen Erinnerungskultur unter Einwanderern aus dem arabisch-muslimischen Raum sei allerdings „eine riesige Herausforderung“.

Dabei sei es selbstverständlich erlaubt, in Deutschland gegen die israelische Regierungspolitik zu demonstrieren, so wie das in einem demokratischen Staat wie Israel selbst ebenfalls geschehe. „Die Synagogen der Juden in Deutschland sind dafür aber der komplett falsche Ort.“