Essen. Trikot, Schuhe, Schal: Fußball-Nationalspieler Lukas Klostermann versteigert signierte DFB-Artikel. Auf einem Auktionsportal kann man teilnehmen.
Es gilt als wichtigste Anlaufstelle in manchem Stadtteil, jetzt wollen Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen Eltern und Kinder vom öden Corona-Alltag ablenken: Dafür ist das Fliz-Mobil im Essener Stadtgebiet unterwegs. Hilfe gibt es nun von Fußball-Nationalspieler Lukas Klostermann, der signierte DFB-Artikel versteigert. Der Erlös soll den Kindern helfen.
Versteigerung von Trikot, Schuhen und Schal bei United Charity
Der RB-Leipzig-Spieler stellt zwei Paar Schuhe, einen DFB-Schal und ein Trikot der Nationalmannschaft zur Verfügung. Bis Montag, 24. Mai, werden diese signierten Sachen versteigert, die ersten Angebote sind auf dem Auktionsportal „United Charity“ bereits eingegangen; das aktuelle Gebot für das Trikot mit der Nummer 13 liegt beispielsweise bei 300 Euro.
Der Erlös fließt dann direkt ans Team des „Fliz-Mobil im Quartier“, ein Projekt von Caritas und Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Es vermittelt Kindern und Familien in sozialschwächeren Stadtteilen seit vielen Jahren Themen wie ausgewogene Ernährung und Bewegung. Das Angebot wird zu großen Teilen aus Spenden getragen.
Normalerweise macht das sechsköpfige Team aus Sozialarbeitern und Pädagogen regelmäßig Halt in der Innenstadt und in Kray. Kinder können dann spielen, Yoga machen, gemeinsam unter Anleitung kochen, einen Gemüsegarten pflegen oder ein Eis herstellen. Eltern erhalten nebenbei Beratung und Hilfe bei Erziehungsproblemen, trinken einen Kaffee oder essen gemeinsam.
Angebote des Fliz-Mobil auch zum Mitnehmen
„Zu Beginn der Corona-Pandemie haben wir vier Wochen komplett pausiert und dann angefangen, die Angebote zum Mitnehmen anzubieten“, erklärt Fliz-Mobil-Mitarbeiter Robin Orlowski, der den Fußballspieler aus Gevelsberg persönlich kennt und so den Kontakt hergestellt hat. Kinder können sich seitdem Spielmaterialien, Rezeptideen und auch die entsprechenden Lebensmittel abholen, die Sozialarbeiter versuchten derweil den Kontakt zu den Familien zu halten: „Sozialberatung to go“ nennt Orlowski das und erklärt, dass die Arbeit auf diese Weise zwar mühsamer ist, aufgrund der besonderen Lage aber auch notwendiger. „Wir versuchen immer das Beste aus der Corona-Situation herauszuholen und Kinder und Eltern ein wenig abzulenken.“
Das wird ab sofort wieder etwas einfacher; das Fliz-Mobil hält ab sofort ab dem 10. Mai wieder montags von 12 bis 18 Uhr am Spielplatz der Barbara-Kirche in Kray. Das Team bietet dann Bastelaktionen an - jedoch im kleinsten Kreis, also ein Kind maximal mit Geschwistern und einem Mitarbeiter - das geben die Corona-Hygienebedingungen vor. Wo sonst bist zu 50 Kinder herumwuseln, wird es also etwas ruhiger zugehen. Wer gerade nicht mit Basteln dran ist, kann sich aus dem Spielcontainer Bobby-Cars, Pedalos oder andere Geräte ausleihen. Eine Anmeldung ist nicht nötig, „es soll ein offenes Angebot sein“, so Orlowski.
Schwerpunkte: Bildungsgerechtigkeit, Teilhabe und aktive Gesundheitsförderung
Dienstags und mittwochs hält das Mobil dann an der Kirche St. Gertrud in der Innenstadt, auch dort soll von 12 bis 18 Uhr gebastelt und gesnackt werden - schließlich ist das Thema Ernährung ebenfalls ein wichtiger Baustein des Angebots, dessen Schwerpunkte auf Bildungsgerechtigkeit, Teilhabe und aktiver Gesundheitsförderung liegen. Pavillons und Bänke sollen dann nicht nur als Schutz vor dem Regen dienen, sondern auch wieder zur individuellen und ungezwungenen Sozialberatung einladen - immer unter Einhaltung aller Kontakt-Beschränkungen.
Gebote abgeben
Der Projektname Fliz steht für „Familien-Leben im Zentrum“. Das Fliz-Mobil macht nicht nur an der Gertrudis-Kirche in der City und in Kray Station, sondern schickt seine Mitarbeiter auch an Grundschulen.Wer die DFB-Artikel von Lukas Klostermann ersteigern will kann sein Gebot abgegeben auf der Internet-Auktions-Plattform United Charity unter www.unitedcharity.de/Hilfsorganisationen/FLiZmobil-Kinder-und-FamilienTISCHE
Beim zehnjährigen Bestehen im Jahr 2018 nannte Winfried Rottenecker, Diakon in der Gemeinde St. Gertrud, das Fliz-Mobil „die wichtigste Einrichtung im Stadtteil“: „Hier kann man erst mal hinkommen, ohne dass jemand was von einem will.“ Da das Fliz-Mobil aber auf Spenden angewiesen ist, hofft das Team jetzt auf möglichst große Beteiligung bei der Auktion des 24-jährigen Lukas Klostermann. Von dem Erlös soll unter anderem eine Hausaufgabenbetreuung etabliert werden. Klostermann trägt übrigens Schuhgröße 44,5 - als Info für alle, die seine Schuhe nicht nur ersteigern, sondern auch tragen wollen.