Essen-Altenessen. Was wiegt schwerer; Klimaschutz oder der Kitaplatz-Bedarf? Im Streit ums Essener Baugebiet Loskamp meldet sich das EBB mit diversen Argumenten.

Am Loskamp in Altenessen soll ein Kindergarten gebaut werden. Anwohner wehren sich gegen den Bebauungsplan aus dem Jahr 1980, weil auf der ausgewiesenen Fläche in der Zwischenzeit ein Wäldchen gewachsen ist, welches sie gerne erhalten wollen - unterstützt werden sie in dieser Angelegenheit von der CDU und den Grünen in der Bezirksvertretung. Alle Beteiligten hatten Alternativ-Standorte vorgeschlagen. Gegenwind kommt jetzt vom Essener Bürgerbündnis.

Letztendlich geht es um die Frage: Was wiegt an diesem Standort schwerer; der Klimaschutz oder der Bedarf nach Kindergartenplätzen? Jetzt hat sich Friedel Frentrop, Bezirksvertreter des Essener Bürgerbündnisses, zu Wort gemeldet und deutlich gemacht, dass seine Partei für den Kindergartenneubau kämpfen wird. Seit Anfang 2016 entstehen in dem Quartier zwischen Schürenfeld und Loskamp in sechs Bauabschnitten insgesamt rund 300 neue Wohnungen durch den Wohnungsanbieter Vivawest.

Tiere könnten auf dem Nordfriedhof Lebensräume finden

„Die Anwohner lehnen den Kita Neubau in meinen Augen aus fadenscheinigen Gründen ab“, der damalige Bebauungsplan habe den Bau ihrer eigenen Häuser erst möglich gemacht. Alternative Lebensräume für die mittlerweile dort beheimateten Tiere seien durch die unmittelbare Nähe zum Nordfriedhof ausreichend vorhanden, auch über eine Dachbegrünung könne bei der Planung der Kita nachgedacht werden. Auch das Argument der fehlenden Parkmöglichkeiten lässt Frentrop nicht gelten: „Parkbuchten sind im Loskamp nach meiner Einschätzung vorhanden und werden wohl auch bei den Neubauplanungen berücksichtigt.“

Frentrop vermutet, dass die Gegner des Neubaus kein Interesse an mehr Verkehr und Kinderlärm haben. Die Anwohner hatten beteuert, dass es ihnen um den Klimaschutz geht und sie den Bedarf eines Kindergartens sehen, es aber genügend andere Standorte in der Nähe gebe. Die Alternativstandorte wurden bisher seitens der Stadt abgelehnt.