Essen-Rüttenscheid/Südviertel. In den leerstehenden Räumen einer Kultkneipe in Essen-Rüttenscheid hat ein neues Restaurant eröffnet. Der Name hat einen besonderen Ursprung.

Der Zeitpunkt um ein Restaurant zu eröffnen könnte wahrlich besser sein. Aber allein aus wirtschaftlichen Gründen, weil nach vielen Investitionen eben auch Geld hineinkommen muss, entschied sich Chris Walter mitten im Lockdown dazu, den Betrieb von „Schick Essen“ in den früheren Räumen des „Soul Hellcafé“ aufzunehmen.

Zunächst stand eine Kernsanierung des „Soul Hellcafé“ in Essen-Rüttenscheid an

Ursprünglich war das alles anders geplant. Die Eröffnung sollte schon vor dem zweiten Lockdown über die Bühne gehen. Doch nicht nur Corona, sondern auch die umfangreichen Umbauarbeiten machten dem eigentlichen Plan einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Die Renovierungsarbeiten gestalteten sich aufwändiger als zunächst gedacht. „Im Prinzip sind nur die Außenwände stehen geblieben“, erzählt Chris Walter und: „Wir haben hier, auch in viel Eigenregie, eine Kernsanierung durchgeführt.“ Das glaubt man dem Vollblut-Gastronomen aufs Wort.

Vom ehemaligen „Soul Hellcafè“ an der Friederikenstraße 49-51 ist jedenfalls nichts mehr zu sehen. Vorbei sind die Zeiten von schummerigem Licht und rot gestrichenen Wänden mit Rockstar-Plakaten. Die Räumlichkeiten vom „Schick Essen“ präsentieren sich jetzt lichtdurchflutet mit zurückhaltender Einrichtung und viel hellem Holz. Ein paar Kleinigkeiten fehlen zwar beim Interieur noch, aber da momentan eh keine Gäste hinein dürfen, werden diese Details nach und nach erledigt, erzählt Chris Walter. Das Herzstück des Ladens ist jedenfalls fertig und voll einsatzbereit: die Küche. Hier steht Dennis Trommer am Herd, der zuvor unter anderem schon im „Schiffers im alten Löwen“ (Werden), im Düsseldorfer „Setzkasten“ sowie in der Rüttenscheider „Schote“ kochte.

Derzeit bietet das Restaurant einen Abholservice an

Auf das gesamte Styling legt Küchenchef Dennis Trommer großen Wert.
Auf das gesamte Styling legt Küchenchef Dennis Trommer großen Wert. © Kim Kanert

„Modern, puristisch und produktorientiert“, beschreibt der 41-Jährige seinen kulinarischen Stil, mit dem er die Gäste vom Schick Essen ab sofort überzeugen möchte. Momentan bleibt ihm dafür jedoch nur das Anrichten der Menüs im Take-away-Geschirr oder das Vakuumieren der Speisen. Für „auf die Hand“ gibt es zudem an vier Tagen Hotdogs. Das ist zwar nicht ganz im Sinne des Kochs, der so großen Wert auf Foodstyling und optisch-hübsche Teller legt, aber aktuell eben nicht anders möglich. „Ich hoffe ja stark, dass wir schon bald auf Porzellantellern servieren können“, so Trommer.

Bislang sieht die Öffnungsperspektive für die Gastronomie allerdings nicht ganz so rosig aus. Das ist auch Chris Walter bewusst. „Aber wie lange hätte ich noch warten sollen?“, fragt sich der Inhaber, dem - laut eigenen Angaben - keine Corona-Hilfen Seiten des Staates zustehen würden. „Kurzarbeitergeld kann ich auch nicht beantragen“, berichtet der 40-Jährige, der glücklicherweise noch hauptberuflich als Prozessmanager arbeitet.

Bei dem Namen handelt es sich um ein Wortspiel

Ein gediegenes Ambiente wartet auf die Gäste, wenn das Restaurant wieder Besucher empfangen darf.
Ein gediegenes Ambiente wartet auf die Gäste, wenn das Restaurant wieder Besucher empfangen darf. © Kim Kanert

Zudem betreibt er gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin die Bar „School of Drinking“, die fußläufig vom Schick Essen entfernt liegt; an der Witteringstraße. Allerdings ist natürlich auch diese momentan geschlossen. Übrigens handelt es sich bei dem Namen „Schick Essen“ um ein kleines Wortspiel. Es impliziert zum einen „Essen“ als Stadt aber auch als Verb. „Schick“ ist eine Hommage an Harry Schick - ein Wirt, der nach dem Krieg an diesem Standort die Gaststätte „Harry Schick“ aufbaute und über lange Zeit führte. Nun, und ein bisschen „schick“ soll es zudem zukünftig auch auf den Tellern zugehen.