Essen. Die Spezialisten gehören zur Berufsfeuerwehr Essen. Auch in ihrer Freizeit üben die 45 Höhenretter für den Ernstfall. Ein eingeschworenes Team.

Unter den rund 750 Feuerwehrleuten der Berufsfeuerwehr gibt es 45 Höhenretter. Eine Einheit, die im Laufe der vergangenen 26 Jahre immer mehr gewachsen ist.

Nicht alle Höhenretter sind gemeinsam im Dienst. Alarmbereit sind stets 15 von ihnen pro Schicht, sie werden bei Bedarf alarmiert. Wie viele von ihnen ausrücken, das wird je nach Szenario entschieden. Im Einsatz (etwa 80 sind es im Jahr) müssen jedoch stets mindestens fünf von ihnen vor Ort sein, darunter der Einheitsführer, zwei Kräfte, die vorgehen und zwei weitere Kollegen als Sicherheitstrupp. „Das ist ein absolutes Minimum“, sagt Einheitsführer Daniel Johann zu den allgemeinen Empfehlungen des Bundesarbeitskreises, die entsprechend bundesweit gleich sind.

Höhenretter haben eine Doppelfunktion und oft weitere Sonderausbildungen

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Auf einem Zechenturm auf dem Zollverein-Gelände üben die Höhenretter und seilen sich mit einem „Verletzten“ ab. Für Carsten Stock (li.) ist dieses das letzte Training mit der Einheit, die er vor 26 Jahren bei der Essener Berufsfeuerwehr gegründet hat,
Höhenretter im Einsatz: Essener Feuerwehr in Extremsituationen
Von Dominika Sagan

Werden die Höhenretter angefordert und sind sie zu diesem Zeitpunkt bestenfalls auf einer Wache, sammeln sie sich in der Halle. Zügig und konzentriert, nicht hektisch rüsten sie sich aus, legen ihre Gurte an. Im Gerätewagen der Höhenrettung wäre es zu eng dafür. Der steht abfahrbereit, das Material ist stets gepackt. Gilt es dann, einen Verunglückten von einem Kran, aus einer Baugrube oder vom Hochhaus zu retten, haben sie genau dafür trainiert. 72 Fortbildungsstunden pro Jahr sind es laut Vorschrift. „Die Zeit im Dienst wäre dafür nicht ausreichend und so leisten sie dieses Training in ihrer Freizeit“, erklärt Daniel Johann.

Alle drei Wochen treffen sie sich, um etwa an einem Förderturm auf dem Gelände der Zeche Zollverein das zu üben, was im Ernstfall Menschenleben rettet. Wer sich für diese Einsätze, für die Einheit entscheidet, „der hat auch den Willen, etwas mehr zu leisten“, so beschreibt Daniel Johann die Doppelfunktion und Herausforderung der Höhenretter in diesem festen, eingeschworenem Team. Und damit nicht genug: Einige von ihnen – wie er selbst – retten auch aus der Tiefe: als Taucher.