Essen-Haarzopf. 2020 fielen alle Veranstaltungen aus. Feste, die Vorlauf erfordern, können wohl auch 2021 nicht stattfinden. Bouleplatz soll erweitert werden.

Das vergangene Corona-Jahr war für den Bürgerverein Haarzopf-Fulerum nicht einfach: alle Veranstaltungen abgesagt, keine Möglichkeit, sich zu präsentieren und neue Mitglieder zu werben. Aktuell sieht es nicht besser aus, doch die Verantwortlichen lassen sich nicht entmutigen, schmieden sogar wieder erste Pläne.

So etwas wie das Jahr 2020 hat auch Horst Holtwiesche, langjähriger Vorsitzender des Bürgervereins, noch nicht erlebt: kein Flohmarkt, kein Sommerfest, kein Martinszug, kein Weihnachtsmarkt. „Das war schon bitter, besonders die Absage des Martinszugs hat mir für die Kinder leidgetan“, sagt Horst Holtwiesche (71), der den Verein seit mehr als 13 Jahren führt.

Die Bürger spenden auch in Pandemiezeiten für den Verein

„Aber wenigstens haben wir wieder einen großen Weihnachtsbaum an der Kreuzung Erbach aufstellen können, weil das Fundament ausgebessert werden konnte.“ Die Arbeiten mit Statikern und anderen Fachleuten seien aufwendig gewesen. Die positive Erkenntnis: Die Bürger unterstützen den Verein und seine Aktivitäten auch in Pandemiezeiten. So konnten die Arbeiten komplett über Spenden finanziert werden, freut sich der Vorsitzende.

Auch in diesem Jahr seien sämtliche Aktivitäten ungewiss, große Hoffnungen mache er sich nicht, so Horst Holtwiesche. Denn jetzt sei es schon Ende März und größere Aktivitäten erforderten einen längeren Vorlauf. „Bands für Feste hätten wir längst buchen müssen.“ Aber vielleicht gehe ja in der zweiten Jahreshälfte noch etwas wie Flohmarkt oder Martinszug, so seine vage Hoffnung.

Bürgerverein hat digitalen Auftritt verbessert

Auch wenn die Mehrzahl der Mitglieder über 60 ist, will sich der Bürgerverein Haarzopf-Fulerum digital besser aufstellen.

Tim Pepinghege, stellvertretender Vorsitzender, hat vor einigen Jahren damit begonnen, den digitalen Auftritt des Bürgervereins zu verbessern. Er gestaltete die Homepage neu, führte einen Newsletter ein und organisierte den Facebook-Auftritt.

Da aber immer mehr Menschen Spaß an Aktivitäten im Freien entwickelten, wolle man wenigstens in diesem Bereich etwas tun. Die Boulebahn im Bürgerpark sei bis zum Ausbruch der Pandemie sehr gut angenommen worden. Sonntags hätten sich dort regelmäßig 20 bis 30 Spieler getroffen. Sobald es möglich sei, würden diese Aktivitäten sicherlich wieder aufgenommen, ist Holtwiesche überzeugt. „Deshalb wollen wir jetzt im Frühjahr eine zweite Boulebahn anlegen lassen.“ Damit der Platz ausreiche, soll dafür die vorhandene Bahn um 90 Grad gedreht werden. Holtwiesche rechnet mit Kosten von rund 4000 Euro für die zweite Bahn und hofft auch dafür auf Spenden und Sponsorengelder.

Neue Stromsäule soll bei Festen zum Einsatz kommen

In unmittelbarer Nähe des Bouleplatzes und der benachbarten Tennisplätze soll im Frühjahr zudem eine Stromsäule installiert werden. „Dann würde künftig bei Festen im Bürgerpark das umständliche Hantieren mit Generatoren, die teils auch viel Lärm verursachen, entfallen. Wir können dann an der Säule den Strom für Hüpfburg oder Waffelstand zapfen“, sagt Horst Holtwiesche. Die Boulespieler könnten dann dort ihren Kaffee oder Glühwein heißmachen. Die Kosten für die Säule übernehme der Bürgerverein, der aber Zuschüsse von der Bezirksvertretung hoffe. Auch soll im Bürgerpark an der Seite zur Straße Rottmannshof ein Container aufgestellt werden, in dem zum Beispiel Biertisch-Garnituren und Zelte für Feste gelagert werden könnten.

Aufgrund der Pandemie habe man die eigentlich für März geplante Jahreshauptversammlung des Bürgervereins mit Neuwahlen verschoben. Nicht alle der rund 450 Vereinsmitglieder hätten die Möglichkeit, an einer digitalen Versammlung teilzunehmen. „An über die Hälfte der Mitglieder verteile ich noch ganz klassisch Briefe“, sagt Holtwiesche, der als Vorsitzender weitermachen, aber sich freuen würde, „wenn sich jüngere Leute einarbeiten und auch für Ämter zur Verfügung stehen würden“.