Essen. Quadratmeterpreis für eine Wohnung im Bestand betrug in Essen im Februar 2021 im Schnitt 2220 Euro – stärkster Jahresanstieg aller Großstädte.
Trotz Corona-Krise und Lockdown hat es in Essen seit Februar 2020 bei den Preisen für gebrauchte Eigentumswohnungen einen enormen Preisanstieg gegeben. Das berichtet das Immobilienportal Immowelt in einer neuen Analyse. Demnach stiegen die Preise in Essen um 30 Prozent - soviel wie in keiner anderen der untersuchten 14 deutschen Großstädte mit über 500.000 Einwohnern.
Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung im Bestand – also ohne Neubauten – betrug im Februar 2021 in Essen demnach 2220 Euro. Im Februar 2020 habe er noch bei 1710 Euro gelegen. Mit diesem Preisniveau rangiert Essen allerdings weit unten im Konzert vergleichbarer Großstädte. Somit ist der überdurchschnittlich hohe Preisanstieg laut Immowelt auch auf einen gewissen Nachholeffekt zurückzuführen.
Im Vergleich zu den Top-Standorten sind die Preise in Essen noch sehr moderat
So hat Düsseldorf zwar auch einen großen Preissprung von 19 Prozent erlebt, der durchschnittliche Quadratmeterpreis im Bestand beträgt in der Landeshauptstadt jedoch bereits 4490 Euro und damit mehr als doppelt soviel als in Essen. Noch krasser sind die Preise in Frankfurt (5490 Euro) oder Spitzenreiter München (8140 Euro), gegen die Essen im Vergleich geradezu mit Schnäppchenpreisen aufwartet. Dort ist der Markt allerdings so hochpreisig, dass die Zuwächse im einstelligen Bereich verblieben und geringer waren als im Jahr zuvor.
Untersucht wurden die Angebotspreise jeweils für Beispielwohnungen mit 80 Quadratmetern Wohnraum und drei Zimmern, gelegen im zweiten Stock. Als Bestand gilt ein Baujahr zwischen 1945 und 2015. Würde man Neubauten in die Berechnungen einfließen lassen, ergäbe sich ein weiter erhöhtes Preisniveau.
Der Grund für die Entwicklung: „Einerseits blicken viele Deutsche durch den anhaltenden Lockdown in eine ungewisse Zukunft. Andererseits ist bei denjenigen, die keine finanziellen Einbußen haben, der Wunsch nach räumlicher Veränderung stark angewachsen“, so Nicolas Ziegler von Immowelt. Das treibe die Immobilienpreise weiter nach oben.