Essen-Rüttenscheid. Die Ruhrbahn rüstet U-Bahnstationen in Essen-Rüttenscheid um, damit sie barrierefrei werden. Zunächst kommen auf die Fahrgäste Einschränkungen zu.

Die Ruhrbahn rüstet die U-Bahn-Stationen auf der Südstrecke (Rüttenscheid, Bredeney) um, damit die Fahrgäste künftig barrierefrei ein- und aussteigen können. Ab dem 15. März beginnen die Arbeiten am Rüttenscheider Stern und der Martinstraße. Sie sollen rund ein Jahr dauern.

Essener Ruhrbahn lässt Bahnsteige in den Stationen absenken

Die Station am Stern ist schon seit dem vergangenen Herbst eine Baustelle. Die Verkehrsbetriebe erneuern das technische Equipment und bringen den Brandschutz auf den aktuellen Stand. Dazu blieben in den zurückliegenden Monaten immer wieder einzelne Zugänge gesperrt. Nun aber kommt das Herzstück des gesamten Projektes an die Reihe, die Arbeiten an den Bahnsteigen beginnen. Sowohl am Stern als auch an der Martinstraße wird ein Teil des 90 Meter langen Bauwerks abgesenkt. Es hat künftig nur noch eine Höhe von 24 Zentimetern und nicht mehr wie jetzt von 82. Die Absenkungen erfolgen, damit dort Niederflurbahnen zum Einsatz kommen können, aus denen die Fahrgäste dann ebenerdig ein- oder aussteigen können.

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Allerdings werden nicht die gesamten Bahnsteige gekappt, ein Bereich behält seine Höhe. Das Unternehmen wird nicht von jetzt auf gleich alle seine Bahnen austauschen können. Das bedeutet, dass auch über einen längeren Zeitraum, so Ruhrbahn-Sprecher Jens Kloth, noch Hochflurbahnen im Einsatz sein werden. Auf den Bahnsteigen selbst wird es denn zwei Höhen geben, eine für die Niederflur-, die andere für die Hochflurbahnen. Um eine Verbindung zu schaffen, werden Rampen und Treppen gebaut, erklärt der Sprecher.

Auf die Fahrgäste kommen in nächster Zeit Einschränkungen zu

Umbau kostet rund 3,7 Millionen Euro

Der Umbau der U-Bahn-Stationen entlang der Südstrecke wird nach Angaben des Verkehrsbetriebs rund 3,7 Millionen Euro kosten.

Wie bereits an den Zugängen zum Rüttenscheider Stern werden auch noch an den Ein- und Ausgängen der Station MartinstraßeUmbauten und Erneuerungen notwendig sein. Diese sollen in den kommenden Monaten erfolgen.

Die Haltestelle Rüttenscheider Stern sei die einzige im Essener Liniennetz, wie die Ruhrbahn mitteilt, an der eine oberirdische Straßenbahnstrecke eine Tunnelstrecke kreuze.

Auf was müssen sich nun die Fahrgäste ab dem 15. März einstellen? Da dreht es sich laut Ruhrbahn im Wesentlichen im folgende Punkte: Die Treppe am Stern zum Gleis 1 Richtung Essen-Hauptbahnhof wird gesperrt, die Verteilerebene und die Treppe zu Gleis 2 bleiben geöffnet. Zudem ist der Aufzug an der Martinstraße in Fahrtrichtung Essen-Hauptbahnhof bis auf weiteres außer Betrieb. Alternativ stehen die Rolltreppen zur Verfügung, erklären die Verkehrsbetriebe. Fahrgäste, die auf einen Aufzug angewiesen sind, werden darauf verwiesen, dass sie den Aufzug an der Messe Ost/Gruga nutzen.

Wenn die Bahnsteige angepasst sind, folgen Arbeiten an den Gleisen. Zudem muss im Nachgang auch noch die Station an der Florastraße umgebaut werden. In der Zeit wird es erforderlich sein, so die Ruhrbahn, die Strecke vorübergehend zu sperren.

Neue Niederflurbahnen kosten rund 77 Millionen Euro

Niederflurbahnen haben die Verkehrsbetriebe, so Kloth, bereits im gesamten Stadtgebiet auf die Gleise gebracht, nur noch nicht auf der Südstrecke. Somit erfolgt mit dem jetzigen Projekt ein Lückenschluss. Auf der Südstrecke ist die Philharmonie die erste Station, die nach umfangreicher Erneuerung bereits für die moderne Technik reif wäre. Aber die Bahnen können erst dann zum Einsatz kommen, wenn die gesamte Südstrecke fertig ist. Als zeitliches Ziel ist das kommende Jahr angepeilt. 26 Wagen will die Ruhrbahn dafür anschaffen. Die Kosten liegen nach jetzigen Berechnungen bei 77 Millionen Euro. Nach und nach soll die gesamte Flotte des Unternehmens auf Niederflurtechnik umgestellt werden.