Essen. Die Corona-Maßnahmen haben einen positiven Nebeneffekt: Andere Infektionserkrankungen gingen im Pandemie-Jahr in Essen um rund 30 Prozent zurück.
Dank der coronabedingten Hygienemaßnahmen breiten sich andere Erkrankungen deutlich weniger aus. Das belegen Zahlen, die die DAK-Gesundheit jetzt für Essen vorlegt: Demnach gab es seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr – abgesehen von Corona – 29,4 Prozent weniger meldepflichtige Infektionskrankheiten in Essen. Damit liegt der Rückgang etwa im Bundesdurchschnitt (29,7 Prozent).
Eine Analyse von Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) habe ergeben, dass Norovirus-Infektionen sogar um 73,3 Prozent zurückgegangen seien, teilt die Krankenkasse mit. Diese Erkrankung verbreitet sich üblicherweise besonders rasch in Gemeinschaftseinrichtungen. Auch sogenannte Kinderkrankheiten seien weniger oft aufgetreten: Windpocken-Fälle gingen demnach um 38,5 Prozent zurück, Erkrankungen durch Rota-Viren sogar um 57,2 Prozent.
Abstandsregeln, Handhygiene & Co. verhindern viele Infektionen
Die Gründe für den Rückgang liegen laut DAK auf der Hand: „Der positive Effekt bei den Ansteckungen zeigt, dass die Hygienemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie prinzipiell wirken.
Die Übertragung vieler anderer gefährlicher Krankheiten wurde so verhindert“, sagt Alexander Löhr, Leiter der DAK-Gesundheit in Essen. Schul- und Kitaschließungen, Homeoffice, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen und Handhygiene hätten etwa „die Übertragung von Atemwegs- und Magen-Darm-Erkrankungen verhindert und damit insgesamt einen positiven Einfluss“.
Auch eine typische Reiseerkrankung wie das Denguefieber, die im Vor-Corona-Jahr immerhin dreimal in Essen verzeichnet wurde, trat im Jahr 2020 gar nicht auf.
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