Essen. Das „Pfingst Open Air Festival“ fällt zum zweiten Mal wegen Corona aus. Der Jugendhilfeausschuss entscheidet am Dienstag über eine Alternative.
Das traditionsreiche Musikfestival „Pfingst Open Air“ im Essener Stadtteil Werden fällt zum zweiten Mal wegen Corona aus. Das geht aus einer Beschlussvorlage hervor, mit dem sich der Jugendhilfeausschuss am Dienstag (9. März) beschäftigen wird. Der Ausschuss soll stattdessen beschließen, dass es eine Ersatz-Kulturveranstaltung geben soll, die den dann gültigen Corona-Regeln entspricht. Wann diese Veranstaltung stattfinden kann, ist noch offen.
1980 fand das „Pfingst Open Air“ zum ersten Mal statt – die Bands standen auf den Ladeflächen zweier Transporter, und insgesamt kamen 600 Besucher. Womit man damals voll und ganz zufrieden war. Eine Folgeveranstaltung war gar nicht vorgesehen, und so gab es das nächste Pfingst Open Air erst 1982, mit Band, die „Rübenkraut“ hießen oder „Irrlicht“; Deutschrock mit sozialkritischen Texten. Man beklagte schon damals chaotische Verkehrsverhältnisse rund um das Löwental in Werden.
Stadt hofft: 2022 gibt es wieder ein „Pfingst Open Air“
40 Jahre später kommen längst bis zu 25.000 Gäste an einem Tag zum „Pfingst Open Air“. Im Jugendamt, das offiziell verantwortlich zeichnet für die Organisation, hat man festgestellt, „dass ein Musikfestival in dieser Größenordnung nach derzeitigem Kenntnisstand und den prognostisch zu erwartenden geltenden Rahmenbedingungen nicht realisierbar ist“. Somit fällt das „Pfingst Open Air“ wieder wegen Corona aus, man legt aber Wert auf die Feststellung: „Im Jahr 2022 wird das tradierte „Pfingst Open Air Festival Werden“ fortgeführt, soweit es die Pandemielage erlaubt.“
100.000 Euro sind im städtischen Budget für das „Pfingst Open Air“ vorgesehen. Damit das Geld nicht im allgemeinen kommunalen Haushalt verschwindet, sondern weiter der Jugendkultur erhalten bleibt, soll der Jugendhilfeausschuss am Dienstag beschließen: Die 100.000 Euro werden für eine Ersatz-Veranstaltung ausgegeben. „Es soll ein abwechslungsreiches Programm geplant und umgesetzt werden, das möglichst viele junge Essenerinnen und Essener anspricht“, heißt es in der Ausschussvorlage. „An unterschiedlichen Orten in der Stadt sollen Open-Air-Konzerte und kulturelle Aktionen wie Lesungen, Streetart, DJ-Sets und Tanzperformances stattfinden.“ Alles coronakonform, mit nur wenigen Zuschauern; Vieles davon auch digital übertragen ins Internet.
Zeitpunkt eines möglichen Alternativ-Festivals noch völlig offen
Marcus Kalbitzer vom Rockförderverein Essen e.V., der für das „Pfingst Open Air“ seit Jahren die Bands bucht, denkt – bei einem entsprechenden Beschluss des Jugendhilfeausschusses – möglicherweise an zehn bis 15 Veranstaltungen zwischen Karnap und Kettwig, „jeweils im kleinen Rahmen, das wäre vermutlich unproblematisch.“ Wann dieser Ersatz fürs ausfallende „Pfingst Open Air“ tatsächlich über die Bühnen der Stadt gehen könnte, sei aber noch völlig offen.
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