Altenessen. Seit Schuljahresbeginn hat das Essener Leibniz-Gymnasium einen Hund. Eine Befragung unter Schülern, Eltern und Lehrern zeigt die Auswirkungen.
Goethe ist am Altenessener Leibniz-Gymnasium nicht nur ein Dichter, dessen Werke im Deutschunterricht gelesen werden, sondern seit diesem Schuljahr der Schulhund der fünften und sechsten Klassen und für alle, die in der Hunde-AG aktiv sind. „Die Kinder sind begeistert von Goethe und engagieren sich sehr dafür,dass es ihm gut geht“, erklärt Lehrerin Beate Prätorius. Die Schüler seien im Unterricht ruhiger und und übernehmen verschiedene Dienste, damit er beispielsweise immer etwas zu trinken in der Klasse hat. Außerdem würden sich die Schüler jetzt mehr dafür engagieren, dass der Schulhof sauber bleibt, denn wenn der Hund etwas Liegengebliebenes fressen würde, könnte er krank werden.
Positive Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden
In der Schule waren Kleintiere lange eher zur Freude der Kinder oder zur Anschauung etwa im Biologie-Unterricht gesehen. Allerdings ist auch schon früh erkannt worden, dass Tiere positive Auswirkungen auf das psychische Wohlbefinden und die Übernahme von Verantwortung bei den Kindern hatten. „Mittlerweile sind durch wissenschaftliche Untersuchungen positive Effekte von Mensch-Tier-Interaktionen belegt“, weiß Prätorius vom Qualitätsnetzwerk Schulbegleithunde e.V. und zählt die Vorteile auf: Steigerung der Empathie gegenüber Tieren und Menschen, Reduktion von aggressivem Verhalten, Verbesserung des Klassenklimas, gesteigerte Aufmerksamkeit gegenüber der Lehrkraft, Steigerung der Lernfreude, Verbesserung der Einstellung gegenüber der Schule, weniger Schulunlust, gesteigerte Konzentration, exaktere Ausführung von Aufgaben.
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„Dass es allen viel Spaß macht, wenn Goethe da ist, haben wir sofort gemerkt, dass er aber auch sonst in vielen Bereichen von Schule und Unterricht hilft zeigt die Evaluation nach dem ersten Halbjahr mit Goethe“, so Prätorius. Die Angst, die manche Schüler zu Beginn der Zeit mit Goethe noch hatten, sei mittlerweile deutlich reduziert. Einig sind sich die Schüler der Goethe-Klassen mit ihren Eltern, dass der regelmäßige Umgang mit dem Hund positive Auswirkungen auf Schule und Lernen hat.
Kinder gehen wegen Goethe lieber in die Schule
Eine Befragung zeigt, dass unter den Schülern, die regelmäßig Unterricht mit Goethe hatten fast alle wegen dem Hund lieber in die Schule gehen. 79 Prozent finden, dass der Unterricht mit Goethe mehr Spaß macht. 58 Prozent sind der Meinung, es gibt in der Klasse weniger Ärger,wenn Goethe da ist. Auch Eltern und Lehrer bestätigten diesen Eindruck. 78 Prozent der Lehrer, die in Goethe-Klassen arbeiten gaben an, dass die Schüler leiser und konzentrierter sind, 58 Prozent stellten fest, dass die Schüler sich sozialer verhalten als andere. 22 Prozent der Lehrer hingegen meinten, Goethe-Klassen seien auch nicht anders als andere.
„Wir freuen uns, dass dieses Konzept, das ja an vielen Grundschulen schon sehr erfolgreich gelebt wird und auch zum Beispiel im Bereich von Alten- und Pflegeheimen Hilfen bringt, auch an einem Gymnasium seine großartigen Effekte zeigt“, erklärt Prätorius.