Essen. Corona sorgt für längere Schlangen vor den Recyclinghöfen der Entsorgungsbetriebe Essen. Der Bau zwei weiterer Annahmestellen rückt näher.

An den Recyclinghöfen der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) herrscht in diesen Tagen bereits Hochbetrieb. Wer dort Gerümpel Grünschnitt loswerden will, muss Geduld bringen. Vor der Annahmestelle in Altenessen staute sich der Verkehr am Donnerstagnachmittag bis auf die Lierfeldstraße. Wartezeit: eine Stunde, so das Ergebnis einer Probe aufs Exempel. Und an Samstagen ist die Schlange vor dem Tor erfahrungsgemäß auch schon mal länger. Das könnte sich im kommenden Jahr ändern. Denn der Umzug des Recyclinghofes rückt näher.

Sobald der Frühling naht und die Temperaturen steigen, bringen viele Essener ihre Gärten auf der Vordermann. Und so mancher, der wegen Corona mehr Zeit zu Hause verbringt als ihm lieb sein mag, nutzt die Stunden, um Keller oder Garage auszumisten. Entsprechend viel los ist an den Annahmestellen der EBE, wo die Pandemie für Verzögerungen sorgt.

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An der Lierfeldstraße dürfen aus Gründen des Hygieneschutzes maximal fünf Fahrzeuge zeitgleich aufs Gelände, erläutert der EBE-Mitarbeiter am Eingang. Niemand soll sich an den Containern zu nahe kommen. Draußen wird die Blechlawine derweil immer länger.

EBE richtet nach Ostern Annahmestelle für Kartonage am Stadion Essen ein

Sollte vor den Recyclinghöfen am Wochenende wenig bis nichts mehr gehen, will die EBE darüber im Lokalradio informieren, kündigt Prokurist Thomas Ehlert an. Damit wer kann, sich den Weg am besten gleich spart.

Im vergangenen Jahr hatte die EBE am Stadion Essen an der Hafenstraße vorübergehend Container aufgestellt, in denen die Bürger Gartenabfälle entsorgen konnten. Ein Drive-in für Grünschnitt. Aber zu dieser Zeit waren – anders als in diesem Jahr – sämtliche Recyclinghöfe und Grünschnitt-Annahmestellen auch komplett geschlossen, so Ehlert.

Altpapiercontainer: EBE holt Leerungen nach

Um die Rückstände bei der Leerung der Altpapiercontainer aufzuholen, arbeitet die EBE nach eigenen Angaben seit dem 15. Februar in zwei Schichten. Viele Seitenstraßen seien nach dem Wintereinbruch erst seit dem 17. Februar wieder befahrbar.

Bis dahin seien die Sammelfahrzeuge aus Sicherheitsgründen nicht in die Straßen hineingefahren. Viele Container quillen über. Die Standorte müssten zunächst von Papier und Kartons gesäubert werden.

Immerhin: In den Tagen nach Ostern will die EBE auf dem Parkplatz am Stadion vorübergehend Kartonage annehmen. Denn die Entsorgungsbetriebe gehen davon aus, dass der Online-Handel anziehen wird, weil sich viele ihre Ostergeschenke ins Haus bestellen. Schon jetzt kommt die EBE mit der Leerung der Altpapiercontainer vielerorts kaum noch nach.

Neuer Recyclinghof in Überruhr-Holthausen soll im Juli eröffnen

An den Recyclinghöfen könnte sich die Situation im Sommer entspannen. Dann will die EBE an der Langenberger Straße 564 in Überruhr-Holthausen eine weitere Station dauerhaft in Betrieb nehmen. Angekündigt war dies bereits für Anfang 2021.

Nun soll der Umbau im März beginnen. Ab Juli sollen Bürger im Essener-Südosten Grünschnitt, Pappe und Kunststoffabfälle abgeben können. Perspektivisch will die EBE an der Langenberger Straße auch Elektroschrott annehmen, kündigt Ehlert an. Doch dafür bedarf es einer gesonderten Genehmigung. Der Pachtvertrag für das Grundstück läuft über acht Jahre.

Apropos Genehmigung: Der seit Jahren in Rede stehende Bau eines neuen Recyclinghofes am EBE-Betriebshofes an der Pferdebahnstraße rückt näher. Die Bezirksregierung und die Stadt Essen befänden sich in letzten Abstimmung über Fragen der Verkehrsführung. Auch die Öffentlichkeit sei noch zu beteiligen.

„Wir gehen davon aus, dass wir Anfang nächsten Jahres mit dem Bau beginnen können“, zeigt sich Thomas Ehlert optimistisch. Noch im selben Jahr soll die Annahmestelle den Betrieb aufnehmen. Der 1989 eröffnete Recyclinghof an der Lierfeldstraße in Altenessen wäre dann Geschichte.

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