Essen. Ab Januar 2021 sollen Bürger an einem neuen Müllhof an der Langenberger Straße Altpapier, Kunststoffe, Metall und Grünschnitt entsorgen können.

Wer in diesen Tagen den Recyclinghof in Altenessen ansteuert, um Gerümpel oder Grünschnitt zu entsorgen, muss Zeit mitbringen. Denn es kann durchaus sein, dass sich der Verkehr bis weit auf die Lierfeldstraße staut. Nach der Corona bedingten Zwangspause ist der Andrang besonders groß. Aber auch sonst herrscht immer wieder reichlich Betrieb, insbesondere an Samstagen oder an Brückentagen. Auch deshalb wollen die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) ihren Service ausbauen, in dem sie eine weitere Recyclingstation eröffnen.

Ein geeignetes Grundstück hat die EBE bereits gefunden. Es liegt an der Langenberger Straße 564 in Überruhr-Holthausen. Ab Januar 2021 sollen Bürger dort Grünabfälle, Papier, Pappe, Kunststoffe und Altmetall abgeben können. Wer im Essener Süd-Osten zuhause ist, dürfte das Angebot gerne annehmen. Die Entsorgung von Elektroschrott ist ab einem späteren Zeitpunkt ebenfalls geplant.

Das komplette Entsorgungs-Sortiment bieten lediglich die Recyclinghöfe an

Nur wer Bauschutt oder Hausmüll loswerden will, dem bleibt der Weg zur Lierfeldstraße in Altenessen oder zur Laupendahler Straße in Werden nicht erspart. Nur dort bietet die EBE das volle Entsorgungs-Sortiment an.

Die Recyclingstation an der Langenberger Straße wäre die dritte neben den Annahmestellen an der Elisenstraße in Frillendorf und an der Pferdebahnstraße am EBE-Betriebshof im Nordviertel. Die EBE hat einen Mietvertrag über acht Jahre abgeschlossen. Der Rat der Stadt muss noch zustimmen, da der Entsorgungsvertrag, den die Kommune mit den Entsorgungsbetrieben abgeschlossen hat, bereits 2023 endet.

Es geht auch ums Geld. Die EBE beziffert die Kosten für eine weitere Recylingstation auf rund 432.000 Euro pro Jahr. Diese würden auf die von den Bürgern zu tragenden Abfallgebühren umgelegt. Für einen durchschnittlichen Haushalt, der eine 120-Liter-Restmülltonne nutzt, macht das nach Rechnung der Entsorgungsbetriebe 2,36 Euro pro Jahr aus.

Die Verlagerung des Altenessener Recyclinghofes ist nach wie vor aktuell

Die zusätzliche Belastung wäre allerdings nur eine vorübergehende, wie die EBE betont. Geplant ist nach wie vor, den Recyclinghof an der Lierfeldstraße aufzugeben und zur Pferdebahnstraße zu verlagern. Die dortige Recyclingstation würde zu einem Recyclinghof erweitert.

Die Idee wurde bereits 2015 auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise geboren. Seinerzeit suchte die Stadt händeringend nach geeigneten Grundstücken für Flüchtlingsunterkünfte. Das 4500 Quadratmeter große Gelände in Altenessen, seit 1989 Standort des Recyclinghofes, sollte später für den Wohnungsbau genutzt werden.

Einen konkreten Termin für den Umzug kann die EBE noch immer nicht nennen. Man befinde sich noch im Genehmigungsverfahren. Dass sich das Verfahren als langwierig gestaltet, dürfte mit der geplanten Annahme von Schadstoffen zusammenhängen. Diese können allein an der Lierfeldstraße abgegeben werden.