Essen-Stoppenberg. Fünf Mal hat es im vergangenen Jahr am Stoppenberger Barbarossaplatz gekracht. Das soll sich ändern, es fehlen jedoch konkrete Ideen.
Fünf Unfälle, sieben Verletzte: Das ist die Unfallbilanz der Polizei für das Jahr 2020 an der Stoppenberger Kreuzung Hallostraße/Im Mühlenbruch/Barbarossa Platz. Damit gilt die Kreuzung als Unfallschwerpunkt und wird genauer unter die Lupe genommen.
Auch im Jahr 2013 hatten Vertreter der Polizei und der Bezirksvertretung (BV) bereits darüber gebrütet, wie die Situation entschärft werden könnte. Auch damals hatte es dort immer wieder gekracht, eine entscheidende bauliche Verbesserung hat es aber nicht gegeben. Nach Angaben von Polizeisprecher Pascal Schwarz-Pettinato haben die Unfälle unterschiedliche Ursachen, somit sei die Analyse der Kreuzung nicht einfach. Die Hallostraße ist viel befahren, auch von verschiedenen Buslinien, die Querung in die Straße „Im Mühlenbruch“ leicht versetzt. Besonders an Markttagen häuft sich der Fußgängerverkehr, hinzu kommen Radfahrer, die auf der Radroute C von Zollverein nach Steele unterwegs sind.
Offiziell ist die Fahrradachse in Stoppenberg zwar unterbrochen, das heißt aber nicht, dass die Radfahrer dort nicht trotzdem unterwegs sind. Die Bezirksvertretung muss auch hierfür noch eine Lösung finden.
Kreisverkehr oder Ampel an Essener Kreuzung nicht möglich
„Der Verkehr verteilt sich einfach nicht“, weiß Bezirksbürgermeister Michael Zühlke. Ein Kreisverkehr oder eine Ampel seien an der Stelle nicht möglich, da der Abstand zur nächsten Hauptstraße zu gering sei. „Es staut sich alles zu“, so Zühlke, der seine Hoffnung in das Integrierte Entwicklungskonzept Soziale Stadt“ setzt. Dieses wurde der Bezirksvertretung Mitte vergangenen Jahres seitens der Stadt vorgestellt und enthielt auch die Neugestaltung des Barbarossaplatzes, der zweimal wöchentlich als Marktplatz und regelmäßig für Veranstaltungen genutzt wird. Veranschlagt waren 3,8 Millionen Euro, 200.000 Euro für einen Realisierungswettbewerb, in dem auch die Verkehrssituation geprüft werden soll.
Die CDU-Fraktion der BV VI Zollverein beantragt für die Sitzung am Freitag, 19. Februar, dass die Stadtverwaltung der Neugestaltung des Barbarossa Platzes besondere Priorität einräumt. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Rudolf Vitzthum, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung. „Zahlreiche Unfälle in den vergangenen Jahren – auch mit Personenschäden – haben immer wieder gezeigt, wie gefährlich die Querung der Hallostraße sowohl für Fußgänger als auch für Auto- und Fahrradfahrer an dieser Stelle ist. Mehrere Buslinien halten am Kopf des Barbarossaplatzes, zum Teil sind es Endhaltestellen, sodass die Fahrer dort auch pausieren und so die Sicht für Autofahrer und Fußgänger einschränken.
Platz könnte teilweise für Wohnbebauung und Einzelhandel freigegeben werden
Das Stadtplanungsamt hatte im Zuge des Integrierten Entwicklungskonzeptes vorgeschlagen, den Platz nicht nur als Park- und Marktplatz zu nutzen, sondern zum Teil auch für Wohnbebauung oder den Einzelhandel freizugeben. Außerdem sollen Flächen zum Spielen und Verweilen geschaffen werden, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Mit seinen 6350 Quadratmetern sei er für die bisherige Nutzung überdimensioniert, zumal die angrenzende Kirche nicht mehr als solche genutzt werde.
Der Platz solle schöner und die Kreuzung sicherer werden, sagt Vitzthum. Die CDU-Fraktion bittet die Stadtverwaltung zeitnah um einen Fortschrittsbericht über die bisherigen Planungen sowie um einen Zeitplan für die Umsetzung.
Die Bezirksvertretung tagt am Freitag, 19. Februar, um 14 Uhr im Rathaus am Porscheplatz. Interessierte sind willkommen.