Essen. Winter-Wunder-Land Essen: Die Ärztin Svenja Esken hat die sieben Kilometer von ihrer Wohnung in Heisingen zur Uniklinik auf Skiern zurückgelegt.

Ski und Rodel gut - diese nicht alltägliche Wetternachricht für Essen nahm Svenja Esken (31) wörtlich. Die Anästhesistin an der Universitätsklinik, eine gute Ski-Läuferin, schnallte sich Sonntagabend kurzerhand die Bretter unter die Füße und legte los. Nach gut einer Stunde hatte sie die große Herausforderung gemeistert: den sieben Kilometer langen Weg zur Arbeit auf ihren Freizeit-Skiern zurückzulegen.

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Svenja Esken wohnt in Heisingen, wo sie auch aufgewachsen ist. Sonntag hatte es in der Nacht und den ganzen Tag über ordentlich geschneit. Die Stadt lag unter einer dicken Schneedecke, unter der sich wiederum Eiskrusten ausbreiteten – ideale Wintersportbedingungen mitten in der Großstadt. „In Heisingen bin ich zuerst mitten über die Fahrbahnen der Nebenstraßen gelaufen, dann ging’s weiter in den Schellenberger Wald berghoch“, berichtet die junge Ärztin über ihr kleines Winter-Abenteuer.

Es ging über verschneite Straßen und den Schellenberger Wald, über Mittelstreifen und die Grugatrasse

Über die Heisinger Straße und den Stadtwaldplatz ging’s weiter zur Wittenbergstraße. „Oft konnte ich den verschneiten Mittelstreifen nutzen“, sagt Svenja Esken. Das letzte knappe Drittel legte sie über die Grugatrasse zurück, die direkt zum Universitätsklinikum führt: seit einem halben Jahr ihr neuer Arbeitsplatz. Ein von Kollegen rasch aufgenommenes Handyfoto zeigt die Ärztin in voller Wintermontur mit Skiern und Rucksack und Skibrille bei der Ankunft am Klinikum: ein Foto mit absolutem Seltenheitswert.

Der Blick auf die Uhr verriet ihr, wie viel Zeit sie eingespart hatte: „Ich habe auf den Skiern gut eine Stunde gebraucht, zu Fuß wären es zwanzig Minuten mehr gewesen.“ Ihre Bewertung der Strecke insgesamt: „Es war schon anstrengend, ich hatte es mir ehrlich gesagt entspannter vorgestellt.“

Im Winterurlaub in den Bergen schätzt die sportliche Essener Ärztin alpine Abfahrten. Während andere über Probleme mit dem Winterdienst und der Ruhrbahn nörgeln, genießt sie die schönen Seiten des unverhofften Wintereinbruchs in Essen.

Am arbeitsfreien Montag steht die Heisingerin erneut auf ihren Skiern

Den arbeitsfreien Montag genoss sie erneut im Winter-Wunder-Land Heisingen, diesmal mit ihrem Freund. Neben den Skiern sei auch das Snowboard zum Einsatz gekommen. „Er hat uns mit seinem E-Moutainbike hochgezogen, dann ging’s wieder runter.“

Stundenlang sei sie weit und breit die einzige gewesen, die im neuen „Wintersportgebiet“ auf Skiern unterwegs war. Lediglich ein Skilangläufer sei ihr am Montag begegnet. „Der war auf dem Weg in die Elfringhauser Schweiz.“

Eine Wiederholung ihrer unvergesslichen Ski-Tour durch Essen sei vorerst nicht geplant. „Am Dienstag bin ich wieder mit dem Auto zur Arbeit gefahren“, sagt Svenja Esken und lächelt.