Essen. Die sieben Essener Gesamtschulen erhielten insgesamt rund 200 Anmeldungen mehr, als freie Plätze zur Verfügung stehen.
Rund 200 Viertklässler in Essen können nicht auf eine Gesamtschule wechseln, obwohl sie Anfang Februar dort angemeldet wurden. Das geht aus einem aktuellen Zwischenbericht der Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen hervor, den die Stadt veröffentlicht hat.
Demnach übersteigt die Gesamtzahl der Anmeldungen von Viertklässlern (1270) an den Gesamtschulen die Zahl aller Plätze, die an den sieben Essener Gesamtschulen zur Verfügung stehen (1080 Plätze). Folglich werden einige Kinder an Haupt- oder Realschulen oder Gymnasien angemeldet werden müssen. Die genannten Schulformen starten mit den Anmeldungen erst Ende Februar.
So viele Anmeldungen gab es an den Gesamtschulen
Die Gesamtschulen melden folgende Anmeldezahlen:
Erich Kästner-Gesamtschule (Freisenbruch): 90
Frida-Levy-Gesamtschule (Innenstadt): 214
Gesamtschule Bockmühle (Altendorf): 159
Gesamtschule Borbeck: 226
Gesamtschule Holsterhausen: 178
Gesamtschule Nord (Vogelheim): 100
Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeck): 303
Weil einige Schulen mehr Anmeldungen als freie Plätze haben, gibt es noch Umverteilungen. Unterm Strich sind es jedoch etwa 200 Anmeldungen zu viel. Diese Kinder müssen sich Ende Februar an den Haupt- und Realschulen oder Gymnasien vorstellen.
Von „insgesamt guten Anmeldezahlen“ spricht die Stadtverwaltung. Rund ein Viertel aller Essener Viertklässler wolle auf eine Gesamtschule wechseln. Diese Quote, zeigt die Statistik, ist seit Jahren annähernd stabil. Klar ist auch, dass in Essen mindestens eine neue Gesamtschule benötigt wird. Im Herbst 2018 war beschlossen worden, dass eine neue Gesamtschule an der Erbslöhstraße in Altenessen-Süd gebaut werden soll. Gleichzeitig wird die Gesamtschule Bockmühle (Altendorf) baulich erneuert und um zwei Züge von acht auf sechs verkleinert. „Die Gesamtzahl der Anmeldungen wäre vermutlich ohne Corona noch höher“, sagt Berthold Kuhl, Leiter der Frida-Levy-Gesamtschule und Sprecher der Gesamtschulleiter. „Wir bekommen jetzt viele Anrufe von Eltern, die die Termine nicht mitbekommen haben.“ Das liege vor allem an der Tatsache, dass die Viertklässler seit Wochen nicht mehr regelmäßig in die Grundschulen gehen. Dort werden Eltern intensiv auf die Termine hingewiesen.
Deutliche Schieflage bei der Beliebtheit
Nicht neu ist bei den Gesamtschul-Anmeldungen auch das deutliche Gefälle bei der Nachfrage: Während die Gustav-Heinemann-Gesamtschule (Schonnebeck) oder die Frida-Levy-Schule (Innenstadt) deutlich mehr Anmeldungen als freie Plätze registriert haben, ist an anderen Schulen noch Luft nach oben. Zum Beispiel an der Erich Kästner-Schule (Freisenbruch) oder der Gesamtschule Nord (Vogelheim). Die Kästner-Schule hat das Problem, dass das Unterstufen-Gebäude in Kray liegt, weit entfernt vom Stammgebäude, und baulich marode ist. Der Plan, einen Teil der Schule nach Rellinghausen auszulagern, scheiterte vor Jahren.
Anmeldungen an Haupt-, Realschulen und Gymnasien Ende Februar
Im Gegenzug profitiert die Gustav-Heinemann-Gesamtschule sicherlich von dem Neubau, der neben der Schule entstanden ist, und der in diesem Frühjahr bezogen werden soll.
Die Anmeldungen an den weiterführenden Schulen werden fortgesetzt am 22. und 23. Februar. Haupt-, Realschule und Gymnasien der Stadt nehmen dann Anmeldungen entgegen. Realschulen und Gymnasien sind für Anmeldungen außerdem auch am 24. Februar geöffnet. Achtung: Ohne Termin geht in diesem Jahr wegen Corona nichts.