Essen. Busse und Bahnen der Ruhrbahn bleiben auch am Dienstag in den Depots, nur zwei U-Bahnlinien fahren. Winterdienst kommt mit dem Räumen nicht nach.
General Winter hält Essen fest im Griff: Auch am Dienstag kommt der Öffentliche Personen-Nahverkehr der Ruhrbahn nahezu zum Erliegen. Am Winterdienst der Entsorgungsbetriebe gibt es Kritik.
Nach Angaben einer Ruhrbahn-Sprecherin fährt – wie bereits am Montag – nur die Linie U18 zwischen Mülheim und Berliner Platz nach Plan. Die U11 pendelt mit Betriebsbeginn im U-Bahntunnel zwischen Messe Essen und Karlsplatz. Alle anderen Bahnen und Busse bleiben aller Voraussicht nach in den Depots.
Der Grund für die massiven Einschränkungen: Die Oberleitungen seien auf den oberirdischen Strecken völlig vereist. Lediglich die U18 könne fahren. Eine Ruhrbahn-Sprecherin nannte dies einen Glücksfall und kündigte an, dass eine U-Bahn auch während der Nacht fahren werde, damit die Strecke befahrbar bleibt. Vereist seien auch Weichen und Schienen. Sie müssten per Hand freigestemmt werden.
In sozialen Medien äußern viele Bürger Kritik am Winterdienst der EBE
Den Versuch, mehrere Busse auf die Straßen zu schicken, hatte die Ruhrbahn am frühen Montagmorgen abgebrochen. Es sei zu glatt und zu gefährlich gewesen. Das Essener Bürgerbündnis (EBB) reagierte mit Unverständnis: „Wie wäre es zumindest mit dem Aufrechterhalten des ÖPNV auf den Hauptverkehrsrouten, die auch für den privaten Verkehr permanent geräumt werden?“, kommentierte Fraktionssprecher Kai Hemsteeg. Die Ruhrbahn habe seit dem Schneefall im Winter 2017 zu wenig dazugelernt.
In sozialen Medien äußerten zahlreiche Bürger deutliche Kritik am Winterdienst der Entsorgungsbetriebe Essen (EBE). Der Tenor: Streufahrzeuge seien nicht zu sehen. In Nachbarstädten liefe der Winterdienst besser.
Laut Anja Wuschof, als Bereichsleiterin zuständig für den Winterdienst, setzt die EBE alle verfügbaren Fahrzeuge ein. Ausfälle gebe es nicht. Wie viele Räum- und Streufahrzeuge am Montag im Einsatz waren, sagte Wuschof auf Nachfrage nicht. Bis die Straßen einmal laut Streuplan geräumt sind, dauert es nach Angaben der EBE etwa fünf bis sechs Stunden. „Unser Problem ist: Nach einer Stunde, sind die Straßen wieder zugeschneit“, sagte Anja Wuschof.
Bis der Streuplan einmal abgefahren ist, vergehen laut EBE fünf bis sechs Stunden
Geräumt werden 870 Straßenkilometer laut Streuplan A; die EBE fährt dort nach eigenen Angaben in drei Schichten, also rund um die Uhr. Weitere rund 150 Straßenkilometer würden gemäß Streuplan B in zwei Schichten geräumt. Die EBE räumt Eis und Schnee ausschließlich auf Straßen, die im Winterdienstverzeichnis der Stadt aufgeführt sind, nicht aber auf Gehwegen und an Haltestellen. Für letztere ist die Ruhrbahn zuständig.
Ausgezahlt habe sich laut Wuschof, dass wichtige Hauptverkehrsstraßen bereits am Samstagabend geräumt worden seien. In vielen Nebenstraßen verbirgt sich indes eine Eisschicht unter der Schneedecke.
Müllabfuhr holt ausgefallene Leerungen nach, diese Woche keine Biotonnen-Abfuhr
Eissturm Tristan wirbelt auch die Müllabfuhr durcheinander. Die für Montag/Dienstag (8./9. Februar) vorgesehene Leerung der grauen und blauen Tonnen verschiebt sich um jeweils zwei Tage, so die EBE. Am Samstag (13. Februar) werde die Leerung von Donnerstag (11. Februar) nachgeholt und am Rosenmontag die Freitagsleerung (12. Februar). Gleiches gelte für die Sperrmüllabfuhr.
Die Biotonnenabfuhr entfällt in der laufenden Woche ersatzlos. Nach Rosenmontag soll die Müllabfuhr planmäßig erfolgen. Die EBE empfiehlt bei Leerungsausfällen Säcke zur Hilfe zu nehmen und diese biem nächsten Termin neben die Tonne zu stellen.
Die Recyclinghöfe sind für dringende Entsorgungswünsche ab neun Uhr geöffnet, die Grünannahmestellen ab 10 Uhr.