Essen. Rüttenscheider Kita sucht wegen Bauarbeiten nach einer Unterkunft auf Zeit. Wirt Stefan Romberg vergibt nun Hotelzimmer an die kleinen Gäste.

Aus den vielen, seit Wochen ungenutzten Esstischen sind in der „Heimlichen Liebe“ lauter Spieltische für die Familie geworden: Stefan Romberg, Betreiber der Gastronomie am Baldeneysee, hat Mitte Januar über die ungewöhnliche Nutzung seines Restaurants während des Lockdowns erzählt. Unser Bericht über das größte Spielzimmer der Stadt hat nun für überraschendes Interesse gesorgt. Eine Kita aus Rüttenscheid sucht wegen aktueller baulicher Probleme für die nächsten Wochen eine Unterkunft für die U3-Betreuung - und hat bei Romberg angefragt. Der hat nicht lange gezögert und stellt ab kommender Woche seine Hotelzimmer für die Kleinen zur Verfügung.

„Es ist schwer, gerade in diesen Zeiten Betreuung für die Kleinsten zu gewähren“

„Klar, da helfen wir“, haben Romberg und seine Frau Maren sofort beschlossen. „Allein weil ich selber drei Kinder habe und weiß wie schwer es gerade in diesen Zeiten ist, eine Betreuung für die Kleinsten zu gewähren.“ Da es im Restaurantbereich durch den Take-away-Verkauf aber noch zu Publikumsverkehr kommt, hat Romberg statt des großen Spielzimmers einen anderen Ausweich vorgeschlagen. Da die Hotelzimmer aktuell sowieso nicht genutzt werden könnten, stellt Romberg die Gäste-Räume nun als Übergangs-Kita zur Verfügung.

[In unserem lokalen Newsletter berichten wir jeden Abend aus Essen. Den Essen-Newsletter können Sie hier kostenlos bestellen.]

Für die nächsten drei Wochen soll die „Heimliche Liebe“ zunächst einmal als Kita auf Zeit geöffnet sein. Sechs kleine Gäste erwartet der Wirt, die damit sogar ein bequemes Bett fürs Mittagsschläfchen finden. Und nicht nur das sei abgedeckt: „Auch die Dinge an die man nicht immer sofort denkt, sind in einem Hotelbetrieb alle gewährleistet, wie z.B. Brandschutzkonzept“, sagt Romberg.

„In schweren Zeiten zusammenstehen“, heißt seine Devise. Doch zur Dauerlösung soll das Spielzimmer-Konzept auch nicht werden. „Mit Kita-Kindern sind wir dann erst einmal ausgelastet“, lacht Romberg und hofft, seine Spieletische so bald wie möglich wieder in Esstische umwandeln zu können.

Alle Informationen zur Corona-Lage in Essen finden Sie in unserem Newsblog.