Essen. Bei den Krawallen zum Jahreswechsel in Altenessen sind Schäden in Höhe von mindestens 6000 Euro entstanden. Dies berichtet das Innenministerium.
Bei der Silvester-Randale auf dem Altenessener Markt sind Sachschäden in Höhe von "wenigstens 6000 Euro" entstanden. Dies seien erste Schätzungen, heißt es in einem Bericht für die Sitzung des Innenausschusses des NRW-Landtages am Donnerstag.
Wie das Innenministerium darin erklärt, ging gegen 0.38 Uhr bei der Polizei die Meldung ein, dass eine Gruppe von etwa 50 Personen am Altenessener Marktplatz Mülleimer anzünde und Werbetafeln zerschlage. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte habe eine etwa 20-köpfige Gruppe Reißaus genommen.
Den Beamten bot sich ein Bild der Zerstörung: "Mittig auf dem Marktplatz standen brennende Mülltonnen. Die Verglasung einer Bushaltestelle und eines Fahrplans der Ruhrbahn waren zerstört und mehrere Mülleimer bzw. -Container gewaltsam beschädigt und teils mitsamt Inhalt auf die Fahrbahn geworfen worden", so die Darstellung.
Polizisten stießen auf vier Verdächtige
Zeugen beobachteten, dass die Randalierer den Nachtexpress am Altenessener Markt zum Anhalten zwangen, indem sie einen Mülleimer vor den Bus auf die Straße stürzten. Der Bus soll umringt und wiederholt mit Böllern beworfen worden sein. Einige Täter, so der Innenminister, hätten zudem versucht, die Bustüren gewaltsam zu öffnen, seien jedoch gescheitert. "Soweit bekannt, wurden bei dem Vorfall keine Polizeibeamten verletzt", berichtet Herbert Reul (CDU).
In der Nähe des Tatorts stießen Einsatzkräfte auf "vier männliche Verdächtige, die eine Beteiligung am Tatgeschehen jeweils bestritten". Zwei von ihnen saßen in einem Auto, dessen Fahrer die randalierende Gruppe nach Angaben zweier Zeugen möglicherweise angeführt hatte.
Alle mutmaßlichen Randalierer wurden wieder entlassen
Inzwischen hat die Polizei anhand von Zeugenaussagen und der Videos, die bei den Ausschreitungen entstanden sind, sechs Verdächtige ermittelt. Nach Durchsuchungen an den jeweiligen Wohnadressen und Festnahmen der 17 bis 20 Jahre alten Deutschen mit türkischem und kurdisch-libanesischem Hintergrund sind die mutmaßlichen Krawallmacher vernommen und allesamt wieder entlassen worden.
Wie Polizeisprecherin Judith Herold am Mittwoch berichtete, laufen die Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung und Brandstiftung weiter, um möglichst allen Beteiligten auf die Spur zu kommen.