Essen-Werden. Annette-Henriette Dirkes, Vorsitzende von „Werden hilft“, ist tot. Sie setzte sich für Geflüchtete ein und war vielen ein Vorbild: Ein Nachruf.

Völlig überraschend starb die Vorsitzende von „Werden hilft", Annette-Henriette Dirkes, einen Tag vor Heiligabend. Ehemann Detlef, Familie, Freunde und sich für Geflüchtete engagierende Menschen trauern um sie.

Bei „Werden hilft" ist man fassungslos: „Eine tolle Frau ist viel zu früh von uns gegangen. Wir sind dankbar für ihre Tatkraft und ihr Verantwortungsbewusstsein. Wir sind dankbar für ihr Engagement als Gründungsmitglied und Vorsitzende. Wir trauern mit der Familie, allen Freunden und Wegbegleitern."

Sie war ein Vorbild für die Ehrenamtlichen und hatte noch viele Pläne

Annette-Henriette Dirkes setzte sich ehrenamtlich ein für Geflüchtete, damit diese sich in Deutschland ein neues Leben aufbauen können. Mit ihrer sehr zielstrebigen, dabei aber immer freundlichen und ruhigen Art war sie für viele im Verein ein Vorbild und wird es auch bleiben. Die Berufung der kaufmännischen Angestellten an die Spitze von „Werden hilft" war nur folgerichtig.

Noch vor kurzem hatte sie von Plänen berichtet, voller Begeisterung von einem Theaterprojekt für Geflüchtete gesprochen, von einem Kochkurs, von Vorlesestunden, Bewerbungscoachings und vielem mehr. Sie wollte eine Diskussionsrunde anregen über Bibel und Koran: „Was ist gleich, was ist anders?" Sie sehe da Interesse und Neugierde auf beiden Seiten.

Freunde wussten die zupackende Art der Werdenerin zu schätzen

Annette-Henriette Dirkes entstammte einer alt eingesessenen Werdener Familie und war der festen Überzeugung, gegen das aus ihrer Sicht völlig falsche Verkehrskonzept kämpfen zu müssen. Auch fand sie in die örtliche CDU und übernahm dort Verantwortung. Schnell gewann sie Freunde, die ihre direkte und zupackende Art zu schätzen wussten.

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Entscheidend war sie daran beteiligt, dass Werden einen städtischen Bücherschrank bekam. Annette-Henriette Dirkes warf sich voller Kraft in die notwendige Arbeit, schrieb Anträge und zeichnete Pläne. Umso stolzer war sie dann, als der Bücherschrank endlich aufgestellt werden konnte.

Sie hatte noch so viele Pläne, so viele Ideen. Doch nun ist Annette-Henriette Dirkes tot. Sie wird fehlen.

Spenden statt Blumen: Diese kommen einem armenischen Jungen zugute

Ehemann Detlef Dirkes bittet statt Blumengrüßen um Spenden für den Verein: mit dem Stichwort „Annette" auf das Konto DE45 3605 0105 0001 6118 05 von „Werden hilft e.V." bei der Sparkasse Essen-Werden. Die Spenden sollen für die Schulbildung eines armenischen Jungen genutzt werden.

Annette-Henriette Dirkes hatte sich um seine an Krebs erkrankte Mutter gekümmert und den kleinen Jungen ins Herz geschlossen. Die Mutter ist ihrer Krankheit erlegen und der Kleine mit der Oma nach Armenien zurückgekehrt. „Wenn wir ihn dort unterstützen können, wäre das bestimmt in Annettes Sinn", erklären die Vorstandsmitglieder Heidi Trappmann-Klönne, Christiane Gregor, Peter Bruckmann, Jochen Müller, Jan-Peter Hazebrouck und Ursula Lötzer.